Kitas in Güstrow gehen am 15. Oktober auf die Barrikaden!
Mitarbeiter der DRK-Kitas Güstrow protestieren am 15. Oktober in Schwerin gegen Sparmaßnahmen der Landesregierung im Sozialbereich.

Kitas in Güstrow gehen am 15. Oktober auf die Barrikaden!
In der kommenden Woche wird es bunt auf den Straßen von Schwerin! Am 15. Oktober ziehen die Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Güstrow mit einem klaren Ziel los: Sie protestieren gegen die aktuellen Sparmaßnahmen der Landesregierung im Sozialbereich. Die Aktion trägt den Namen „MV: Bleibt sozial!“, und verspricht, ein eindrucksvolles Zeichen für die soziale Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern zu setzen.
Von 13 bis 15 Uhr wird auf dem Alten Garten demonstriert, zu der viele Vertreterinnen und Vertreter sozialer Einrichtungen erwartet werden. Dies wird nicht nur ein Tag des Protests sein, sondern auch ein Hilferuf, der in vielen Herzen der Bevölkerung Widerhall finden wird. Die DRK-Kitas Güstrow, die insgesamt neun Kindertagesstätten und zwei Horte betreibt, müssen an diesem Tag mit Einschränkungen rechnen. Eltern wurden bereits informiert, dass sich der Tagesablauf in den Einrichtungen ändern könnte, was von Jana Jörs, der Bereichsleiterin für Kindertagesstätten, mit einem Dank für das Verständnis begleitet wurde. Die Kitas „Südlichter“ und „Bärenhaus“ sind unter den größten Einrichtungen, die besonders stark von der aktuellen Lage betroffen sind.
Alarmierende Entwicklungen im Sozialbereich
Doch was genau steckt hinter diesem Protest? Die LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-Vorpommern schlägt Alarm und warnt vor dramatischen Haushaltskürzungen, die sich nicht nur auf die Kindertagesförderung, sondern auch auf Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderung auswirken. Dieter Eichler, Landesgeschäftsführer des Paritätischen, äußert in diesem Zusammenhang erhebliche Bedenken über die geplanten Änderungen im Haushaltsbegleitgesetz, die wie ein Schatten über der Zukunft der Kitas hängen. Es wird sogar von einem drohenden “Kitasterben” gesprochen, sollten die finanziellen Mittel weiter zurückgefahren werden.
Die Träger der sozialen Einrichtungen sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass sie möglicherweise selbst für steigende Kosten wie Miete, Energie und Reinigung aufkommen müssen. Diese Unsicherheiten schüren Sorgen und Ängste über die Qualität und den Umfang der sozialen Angebote – eine Entwicklung, die nicht nur Kinder und Menschen mit Behinderungen betrifft, sondern die gesamte Gesellschaft.
Beteiligte Organisationen und deren Stimmen
Neben dem DRK haben auch andere Organisationen wie die Volkssolidarität und die Diakonie in Güstrow ihren Aufruf zur Teilnahme an dem Protest unterstützt. Es ist eine gemeinsame Stimme, die in der politischen Landschaft nicht überhört werden sollte. Die LIGA, welche über 61.000 hauptamtliche und mehr als 10.000 ehrenamtliche Mitarbeitende umfasst, fordert ein Umdenken der Landesregierung und kritisiert die Kategorisierung von Menschen mit Behinderungen als einen Verstoß gegen das Bundesteilhabegesetz. Henrike Regenstein, Vorständin des Diakonischen Werkes, betont, dass die geplanten Änderungen die individuelle Unterstützung für diese Menschen gefährden könnten.
Wenn man sich die Entwicklungen in anderen Städten ansieht, wird deutlich, dass die Sorgen nicht regional beschränkt sind. Auch in Berlin formiert sich Widerstand gegen ähnliche Kürzungen im Sozialbereich. Am gleichen Donnerstag, an dem in Schwerin demonstriert wird, plant das Bündnis Soziales Berlin eine Großkundgebung vor dem Abgeordnetenhaus, um auf die gefährdete soziale Infrastruktur aufmerksam zu machen. Es wird deutlich, dass das Thema landesweit von Bedeutung ist und die Bedürfnisse der sozialen Einrichtungen ein Zeichen der Solidarität verdienen.
Die kommende Demonstration in Schwerin am 15. Oktober, die von den Spitzenverbänden der Liga der Freien Wohlfahrtspflege organisiert wird, ist also nicht nur ein lokaler Aufruf, sondern weckt auch überregionale Resonanzen. Das Ziel bleibt klar: Ein starkes Signal für eine gesicherte soziale Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern zu setzen, bevor es zu spät ist.
Für weitere Informationen zum Protest und den damit verbundenen Entwicklungen können Sie die Berichte des Nordkurier oder der Lebenshilfe MV nachlesen. Darüber hinaus gibt auch der Tagesspiegel interessante Einblicke in die bundesweiten Protestbewegungen.