Kitas in MV: Gebührenfreiheit bleibt trotz finanzieller Herausforderungen!

Kitas in MV: Gebührenfreiheit bleibt trotz finanzieller Herausforderungen!

Schwerin, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern bleibt die gebührenfreie Kinderbetreuung ein heiß umstrittenes Thema. Trotz drängender Forderungen aus Kommunen und Kreisen, die eine Rückkehr zu Elternbeiträgen anstreben, hält die rot-rote Landesregierung unmissverständlich an dieser wichtigen Errungenschaft fest. Der SPD-Fraktionschef Julian Barlen bezeichnete den Fortbestand der Beitragsfreiheit als „finanziellen Kraftakt“, doch der die Debatte um die Einführung von Gebühren steht nicht zur Diskussion. Bürgermeister Lars Prahler aus Grevesmühlen hat eine monatliche Gebühr von 50 Euro pro Platz in Kitas oder Horten vorgeschlagen, um steigende Personalkosten zu decken und den tatsächlichen Betreuungsbedarf zu erfassen.

„Die gebührenfreie Kita fördert Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit“, betont Barlen und erhält Rückendeckung von der Linken. CDU-Fraktionschef Daniel Peters hingegen fordert mehr Unterstützung für die Kommunen seitens des Landes, während die Grünen-Fraktionschefin Constanze Oehlrich zusätzliche Investitionen in die Qualität der Kinderbetreuung einmahnt – darunter auch kleinere Gruppen. Die Betreuungsquote in Mecklenburg-Vorpommern ist erfreulich hoch: Knapp 95% der 3- bis 6-Jährigen und 59% der 0- bis 3-Jährigen erhalten Betreuung in einer Einrichtung oder bei einer Tagesmutter.

Finanzierung und Herausforderungen

Finanzierungsprobleme sind dabei kein unbekanntes Terrain. Jährlich fließen im Nordosten rund eine Milliarde Euro in die Kinderbetreuung, die sich aus Landes- und kommunalen Mitteln zusammensetzt. Ein Großteil dieser Summe – 467 Millionen Euro – wird 2025 bereitgestellt, was 8% mehr als im Vorjahr entspricht. Diese Mittel werden unter anderem genutzt, um frühere Kita-Beiträge zu finanzieren und spezielle Bildungsangebote zu unterstützen, die der Chancengleichheit der Kinder dienen.

Einige der Maßnahmen, die von den Landesmitteln profitieren, umfassen Umweltkitas, Waldkitas und Naturkindertagesstätten, die besondere Bildungsansätze verfolgen. Auch spezielle Aqua-Kitas, die Wassergewöhnungs- und Schwimmkurse anbieten, werden vom Land mit Anschubfinanzierungen gefördert. Ab 2024 sollen die ersten Kurse starten, und jedes Jahr werden neue Einrichtungen hinzukommen.

Antragsverfahren für Eltern

Für Eltern, die diese gebührenfreie Betreuung in Anspruch nehmen möchten, gibt es einige Formulare auszufüllen, die in der Regel drei Monate vor dem Betreuungsbeginn eingereicht werden müssen. Ein gesonderter Antrag auf Elternbeitragsfreiheit ist nicht notwendig; das zuständige Jugendamt übernimmt die laufenden Kosten für die Plätze in den Einrichtungen. Eltern müssen jedoch für die Verpflegung ihrer Kinder aufkommen, können aber auch hier einen Antrag auf Kostenübernahme stellen.

So bleibt die gebührenfreie Kinderbetreuung in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur ein finanzieller Kraftakt, sondern auch ein bedeutendes Werkzeug zur Förderung von Chancengleichheit. Möglicherweise führen die unterschiedlichen Stimmen, die sich für und gegen Gebühren aussprechen, zu einer Lösung, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird. Dass hier noch viel zu tun ist, ist klar!

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OrtSchwerin, Deutschland
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