Kitas in MV: Gebührenfreiheit bleibt, doch Forderungen mehren sich!

Kitas in MV: Gebührenfreiheit bleibt, doch Forderungen mehren sich!

Schwerin, Deutschland - Die Diskussion um die gebührenfreie Kinderbetreuung bleibt ein heißes Eisen für die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern. Laut Wismar.fm bekräftigt die rot-rote Landesregierung ihren Kurs, gegen den Druck aus einigen Kommunen standzuhalten, die Elternbeiträge wieder einzuführen. Als finanzieller Kraftakt bezeichnete SPD-Fraktionschef Julian Barlen die Entscheidung, während Bürgermeister Lars Prahler aus Grevesmühlen konkret eine Gebühr von 50 Euro pro Monat für Kita- oder Hortplätze ins Spiel brachte.

Die Forderungen nach einer Gebührenregelung sind nicht unbegründet. Sie zielen darauf ab, die steigenden Kosten für Personal und Energie zu decken sowie den Betreuungsbedarf besser abzubilden. Trotz dieser Anfragen setzt Barlen darauf, dass die gebührenfreie Kita eine Errungenschaft der Familien ist und für mehr Chancengleichheit im Bildungssystem sorgt.

Kita-Betreuung in Zahlen

Mecklenburg-Vorpommern hat in den letzten Jahren signifikante Mittel in die kinderbetreuenden Institutionen investiert. So stellt das Land im aktuellen Jahr 467 Millionen Euro für die Kinderbetreuung bereit, was einen Anstieg von 8% im Vergleich zu 2022 bedeutet. Ein Teil dieser Mittel fließt in die Finanzierung der vormals von Eltern getragenen Kita-Beiträge. Bildungsministerin Simone Oldenburg unterstreicht die Wichtigkeit dieser Umschichtungen, um die Chancengleichheit nicht nur zu fördern, sondern auch zu garantieren. Diese Investitionen unterstützen dabei, eine gebührenfreie Bildungslandschaft von der Krippe bis zum Schulabschluss zu schaffen, wie der Nordkurier berichtet.

  • Betreuungsquote:
    • 59% der 0- bis 3-Jährigen
    • Nahezu 95% der 3- bis 6-Jährigen
  • Insgesamt werden 117.470 Kinder in Kindertageseinrichtungen oder bei Tagesmüttern betreut.

Die Herausforderungen bleiben jedoch bestehen. Kommunen und Kreisen wird ein zunehmender Druck aufgrund ausbleibender Steuereinnahmen und steigender Ausgaben für Personal und Energie bewusst. CDU-Fraktionschef Daniel Peters fordert mehr Unterstützung von Seiten des Landes, während die Grünen unter Fraktionschefin Constanze Oehlrich auf mehr Investitionen in die Qualität der Kinderbetreuung und kleinere Gruppen drängen.

Die Antragstellung für gebührenfreie Betreuung

Für Eltern, die von der gebührenfreien Kinderbetreuung profitieren möchten, ist es wichtig, rechtzeitig aktiv zu werden. Gemäß den Vorgaben der Familieninfo MV müssen Anträge auf Bedarfsprüfung in der Regel drei Monate vor Betreuungsbeginn eingereicht werden. Die erforderlichen Unterlagen sind unter anderem ein ausgefüllter Antrag, aktuelle Arbeitszeitbescheinigungen der Eltern sowie eine Bestätigung von der Bundesagentur für Arbeit oder des Jobcenters.

Zur finanziellen Unterstützung können Eltern auch einen Antrag auf Übernahme der Verpflegungskosten beim zuständigen Jugendamt stellen. Es gilt zudem zu beachten, dass ein gesonderter Antrag auf Beitragsfreiheit nicht notwendig ist, da die zuständigen Jugendämter die monatlichen Platzkosten direkt an die Träger der Kindertageseinrichtungen zahlen.

Die gebührenfreie Kinderbetreuung bleibt weiterhin ein zentrales Thema in der politischen Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Die Landesregierung führt diesen Weg konsequent fort und setzt damit ein Zeichen für mehr Chancengleichheit in der Bildung.

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OrtSchwerin, Deutschland
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