Müllberge in Lankow: Stadt kämpft gegen wachsende Abfallflut!

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Schwerin kämpft mit Müllproblemen in Lankow. Bürger sollen illegale Ablagerungen melden. Stadt sucht nach Lösungen.

Schwerin kämpft mit Müllproblemen in Lankow. Bürger sollen illegale Ablagerungen melden. Stadt sucht nach Lösungen.
Schwerin kämpft mit Müllproblemen in Lankow. Bürger sollen illegale Ablagerungen melden. Stadt sucht nach Lösungen.

Müllberge in Lankow: Stadt kämpft gegen wachsende Abfallflut!

In der Edgar-Bennert-Straße in Lankow türmt sich ein wahrer Berg aus Müll. Alte Sofas, zerbrochene Möbel, Matratzen und Kartons stapeln sich, während der Wind Plastikfolien über den Gehweg weht und sich Blätter in den Ecken sammeln. Dies ist nicht das erste Mal, dass die Bewohner:innen mit solchen Bildnissen konfrontiert sind. Das Problem ist bekannt: Sperrmüll und Haushaltsreste finden immer wieder ihren Weg auf öffentliche Wege oder vor Hauseingänge. Diese unliebsamen Müllberge werden immer häufiger zur Herausforderung für die Stadtverwaltung und die Anwohner:innen.

Elke Staudle, die regelmäßig Müllberge meldet, hat dabei festgestellt, dass die Abholung durch die Stadt oft mehrere Tage dauert. Erschreckend ist dabei, dass nach der Abholung schnell neue Müllhaufen entstehen. Die Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft (SAS) ist für die Entsorgung zuständig, kann jedoch keine durchschnittliche Bearbeitungszeit für Meldungen nennen. Zudem bestätigt die SAS eine Zunahme illegaler Ablagerungen, insbesondere in Neu Zippendorf und Lankow, was auf systematische Probleme in der Abfallbewirtschaftung hinweist.

Ein tief verwurzeltes Problem

Dieses Thema hat nicht nur lokale Dimensionen, sondern ist ein teils flächendeckendes Problem in Deutschland. Jährlich fallen ca. 325 bis 350 Millionen Tonnen Abfall an, was die Abfallwirtschaft zu einem zentralen Thema in der Gesellschaft macht. In Deutschland ist die Entsorgung von Abfall durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) geregelt und schließt auch die Bereiche Vermeidung, Verwertung und Beseitigung ein. Illustrierend sind hier die Statistiken über Kunststoffabfälle, die einen erheblichen Teil des gesamten Abfallaufkommens ausmachen. Informationen dazu werden auch vom Statistischen Bundesamt bereitgestellt, das regelmäßig Daten zur Abfallwirtschaft veröffentlicht, unter anderem zur Menge an Kunststoffabfall destatis.de.

Die illegale Entsorgung, auch bekannt als „wilder Müll“, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit Bußgeldern geahndet werden. Wer beim Abladen erwischt wird, muss zudem mit den Kosten für die Beseitigung rechnen. Diese Bußgelder variieren je nach Bundesland und können bis zu 50.000 Euro betragen. In Nordrhein-Westfalen, wo auch die Stadt Köln liegt, müssen Verursacher mit Strafen zwischen 10 und 25 Euro für Hausmüll und bis 150 Euro für Sperrmüll rechnen bussgeldkatalog.org.

Die Rolle der Bürger:innen

Die Stadt Schwerin setzt daher auch auf die Mithilfe der Bürger:innen. Diese sollen unerlaubte Ablagerungen bei der Abfallbehörde melden, um der Stadt zu helfen, die Situation in den Griff zu bekommen. Dabei sind Angaben zum Fundort, zur Art und Menge des Abfalls sowie möglicherweise identifizierbare Verursacher wichtig. Dennoch bleibt die Skepsis von Elke Staudle spürbar: "Die Maßnahmen scheinen nicht zu helfen, wenn ich immer wieder dieselben Müllberge sehe."

Die Thematik rund um Abfallentsorgung und die Verantwortung jedes Einzelnen ist also von großer Bedeutung. Während Statistiken und Gesetze einen Rahmen schaffen, liegt es auch an der Gemeinschaft und jedem Einzelnen, sich aktiv für ein sauberes Umfeld einzusetzen. Nur gemeinsam kann die Herausforderung bewältigt werden, nicht nur in Schwerin, sondern überall in Deutschland.