Digitalisierung im Archiv: Stendal diskutiert neue Herausforderungen!

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Der 92. Deutsche Archivtag in Fulda diskutierte die Digitalisierung von Archiven. Simone Habendorf vertrat das Stendaler Stadtarchiv.

Der 92. Deutsche Archivtag in Fulda diskutierte die Digitalisierung von Archiven. Simone Habendorf vertrat das Stendaler Stadtarchiv.
Der 92. Deutsche Archivtag in Fulda diskutierte die Digitalisierung von Archiven. Simone Habendorf vertrat das Stendaler Stadtarchiv.

Digitalisierung im Archiv: Stendal diskutiert neue Herausforderungen!

Der 92. Deutsche Archivtag, der Anfang Oktober 2025 in Fulda stattfand, zog rund 700 Fachleute aus ganz Deutschland und dem Ausland an. Im Mittelpunkt des Kongresses stand die Digitalisierung und der Zugang zu Informationen im digitalen Zeitalter. Interessierte, Archivare und Studenten tauschten sich über wichtige Themen rund um die Zukunft der Archive aus. Simone Habendorf, die Leiterin des Stendaler Stadtarchivs, war ebenfalls vor Ort und brachte ihre Erfahrungen ein. Laut az-online wird der Deutsche Archivtag jährlich in unterschiedlichen Städten ausgetragen und hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1899 zurückreicht.

Ein zentrales Thema der Tagung war die Rolle der Digitalisierung in den Archiven. Der Titel der Veranstaltung, „Digitalisate im Archiv. Positionen – Prozesse – Perspektiven“, verdeutlichte, dass auch in diesem Jahr neue Fragestellungen zur Digitalisierung auf der Agenda standen. So wurden besonders die Sicherheit der gespeicherten Daten und der Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bei Rechercheprozessen intensiv diskutiert. Simone Habendorf hob hervor, dass die Überprüfung von KI-Ergebnissen durch Experten unerlässlich sei, um die Qualität der Informationen zu gewährleisten.

Die Herausforderung der Digitalisierung

Trotz des unbestreitbaren Fortschritts, den die Digitalisierung mit sich bringt, stehen viele Archive vor großen Herausforderungen. So hat das Stendaler Stadtarchiv begrenzte Mittel, um alle Bestände vollumfänglich zu digitalisieren. Laut Habendorf ist die vollständige Digitalisierung mit dem aktuellen Personalbestand bis zur Rente leider nicht realisierbar. Digitalisierungen im Stadtarchiv erfolgen hauptsächlich bei spezifischen Anfragen, und die digital bereitgestellten Materialien werden nicht dauerhaft gespeichert.

Ein Blick über den Tellerrand zeigt jedoch, dass es auch positive Entwicklungen gibt. Habendorf erwähnte das Stadtarchiv Leipzig als herausragendes Beispiel für moderne Arbeitsbedingungen und umfassende Digitalisierung. Diese Erfahrungen sind wichtig, denn zahlreiche Archive in Deutschland bekennen sich zum Grundsatz der Offenheit und versuchen, die digitale Zukunft partizipativ zu gestalten. Die im Jahr 2012 gegründete Konferenzreihe „Offene Archive“ zielt genau darauf ab und fördert den Austausch über die digitale Gestaltung von Archiven in Deutschland, bestätigt ein Bericht vom Bundesarchiv.

Ein Blick in die Zukunft

Ein Sammelband, der aus den fachlichen und praxisnahen Beiträgen dieser Konferenzreihe hervorgegangen ist, beschäftigt sich mit aktuellen Themen: Wie lässt sich die Nutzung von sozialen Medien und Blogs im Archivwesen umsetzen? Welche technischen Möglichkeiten eröffnen Online-Tools für klassische Archivaufgaben? Die Herausgeber, darunter Antje Diener-Staeckling und Joachim Kemper, laden dazu ein, auch die partizipativen Kontakte von Nutzer*innen und Archiven zu beleuchten.

Die digitale Zukunft der Archive ist also in vollem Gange und der Austausch unter Fachleuten ist wichtiger denn je. Die erfolgreiche Verbindung von traditionellen Archivstrukturen und modernen Technologien wird den Zugang zu Informationen in der Gesellschaft entscheidend beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Schritte in der Umsetzung dieser Ideen aussehen werden.