Landkreis Vorpommern-Greifswald sendet Hilferuf: Kreisumlage soll sinken!

Landkreis Vorpommern-Greifswald sendet Hilferuf: Kreisumlage soll sinken!

Vorpommern-Greifswald, Deutschland - Im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist die finanzielle Situation angespannt, und die Zeichen stehen auf Veränderung. Landrat Michael Sack von der CDU hat ein dringendes Anliegen: Er plant, die Kreisumlage im Nachtragshaushalt von derzeit unglaublichen 48,5 Prozent auf 44 Prozent zu senken. Ein Schritt, der den Gemeinden eine Erleichterung von etwa 14,1 Millionen Euro bringen würde. Diese Maßnahme soll gleichzeitig ein Hilferuf an das Land darstellen, um die steigenden Sozialkosten zu bewältigen.

Der Druck, die Finanzen in den Griff zu bekommen, ist enorm. Aktuelle Hochrechnungen zeigen, dass der Landkreis mit einem Defizit von rund 74 Millionen Euro zu kämpfen hat, das vor allem durch steigende Ausgaben in den Bereichen Jugend und Soziales verursacht wird. Sack selbst bezeichnet die finanziellen Rahmenbedingungen als katastrophal und fordert nachdrücklich Maßnahmen von Bund und Land, um die Kommunen zu entlasten, so [NDR] berichtet. Die geplante Senkung der Kreisumlage könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.

Zusätzliche Unterstützungsansätze

Die CDU-Fraktion hat darüber hinaus einen weiteren Vorschlag eingebracht: eine Senkung der Umlage auf 42 Prozent. Dies würde zusätzlich sechs Millionen Euro für das Jahr 2025 freisetzen. Im Finanzausschuss wurde auch eine Initiative der Grünen diskutiert, die eine Senkung der Umlage auf 40 Prozent anstrebt. Diese fand jedoch keine Mehrheit. Ausschussvorsitzender Sascha Ott von der CDU äußerte, dass die früheren Sparanstrengungen nicht mehr ausreichen und betonte, dass nur durch Veränderungen auf Landes- und Bundesebene eine nachhaltige Lösung erzielt werden kann.

Obwohl die Herausforderungen gewaltig sind, zeigt ein Rückblick auf die vorläufigen Abschlüsse der kommunalen Finanzen in Mecklenburg-Vorpommern für das Jahr 2022, dass es auch Lichtblicke gab. Dank unerwartet guter Gewerbesteuereinnahmen und stabiler Einkommensteuereinnahmen konnten in manchen Bereichen positive Einmaleffekte verbucht werden. Diese helfen zwar kurzfristig, doch die langfristige Vermögenslage bleibt fraglich, wie [STGT-MV] feststellt.

Der Kreistag und die kommenden Entscheidungen

Der Kreistag wird voraussichtlich im Juli über den Nachtragshaushalt entscheiden. Der Anstieg der Kosten in den Bereichen Energie, Personal und Sozialausgaben aufgrund von Inflation und Tarifsteigerungen wird die Verhandlungen zusätzlich komplizieren. Während die Liquidität zum Jahresende 2022 noch ausreichend war, drohen in den kommenden Jahren ernste finanzielle Herausforderungen durch anhaltende Mängel an Fachkräften und Baustoffen, die wichtige Investitionen und Unterhaltungsarbeiten hinauszögern.

Die Zukunft des Landkreises hängt maßgeblich von den Entscheidungen ab, die in den nächsten Wochen getroffen werden. „Da liegt was an“, so könnte man die Lage wohl treffend umschreiben. Nur mit einem guten Händchen und einer umfassenden Initiative von den Verantwortlichen in der Politik wird es gelingen, die Situation zu meistern und den Bürger:innen Perspektiven für eine solide kommunale Finanzpolitik zu bieten. Bleiben Sie dran!

Für weitere Informationen zu kommunalen Finanzen in Mecklenburg-Vorpommern lesen Sie auch die Artikel auf [Nordkurier], [NDR] und [STGT-MV].

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OrtVorpommern-Greifswald, Deutschland
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