Polen führt Grenzkontrollen ein: Landkreis bereitet sich auf Staus vor!

Polen führt Grenzkontrollen ein: Landkreis bereitet sich auf Staus vor!

Vorpommern-Greifswald, Deutschland - Die wieder eingeführten Grenzkontrollen zwischen Polen und Deutschland sorgen derzeit für viel Gesprächsstoff. Erst am Montag, dem 5. August 2025, haben die polnischen Behörden die Augen an den Übergängen aufgemacht. Kontrollteams aus Polizei und Grenzschutz sind nun aktiv und überprüfen die Ausweise der Reisenden. Das hat weitreichende Folgen, nicht nur für die Urlauber, sondern auch für die Pendler. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat sich deshalb vorsorglich auf diese veränderte Situation eingestellt, insbesondere in Bezug auf den Katastrophenschutz. So könnte im Falle von langen Warteschlangen ein Versorgungszug bereitstehen, um sicherzustellen, dass es an den Grenzen nicht zu Engpässen kommt. Landrat Michael Sack (CDU) informierte den Kreistag über die Vorbereitungen, die momentan überwiegend präventiv sind, wie nordkurier.de berichtet.

Tag eins der Kontrollen verlief relativ harmonisch. An den Grenzübergängen in Linken, Pomellen und Ahlbeck gab es keine signifikanten Staus, was die Sorgen vieler Reisender vorerst etwas dämpft. Dennoch warnt das Auswärtige Amt davor, sich auf eine ruhige Lage zu verlassen. Reisende sollten vor allem bereit sein, ihre Ausweisdokumente bereitzuhalten, und sich bewusst sein, dass die Mitnahme unbekannter Personen im Auto rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Das ist besonders stichhaltig, da die neue Regelung die Beihilfe zu illegaler Ein- und Durchreise in Polen strikt bestraft.

Grenzverkehr und wirtschaftliche Sorgen

Wie bereits jetzt festzuhalten ist, wird von Reisenden, insbesondere bei Bussen und PKWs mit vielen Insassen, mit längeren Wartezeiten zu rechnen sein. Die Kontrollen sind nämlich stichprobenartig und konzentrieren sich auf Fähren und Fahrzeuge mit getönten Scheiben, wie zdf.de berichtet. Die Bundesregierung hatte darauf reagiert, dass Polen eigene Kontrollen einführt, um auf die in Deutschland geltenden Kontrollen zu antworten.

Berufspendler, die aus grenznahen Gebieten kommen, sollen jedoch möglichst ohne große Verzögerungen durchgelassen werden. Doch die Industrie- und Handelskammern in Brandenburg melden bereits erste wirtschaftliche Bedenken. Gerade für diese Region ist der Außenhandel mit Polen von entscheidender Bedeutung. Es könnte, wie bereits angedeutet, zu einem Verkehrskollaps kommen, da viele Menschen regelmäßig zum Tanken oder Einkaufen nach Polen fahren.

Politische Reaktionen und künftige Herausforderungen

Die politischen Hintergründe sind ebenso bemerkenswert. Die rechtskonservative Oppositionspartei PiS nutzt das Thema dieser Grenzkontrollen, um Ängste vor Migration zu schüren. Es geht nicht nur um die Sicherheit, sondern auch um innenpolitische Machtspiele auf beiden Seiten. Die Normalisierung der Lage ist ungewiss und wird von den geplanten Regeln des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) abhängen, welches ab Mitte Juni 2026 in Kraft treten soll. Diese Regelung sieht unter anderem vor, die Identifizierung von Neuankömmlingen innerhalb von sieben Tagen zu gewährleisten und ein beschleunigtes Grenzverfahren für Asylbewerber zu implementieren.

Ob und wie lange die Kontrollen andauern, ist noch unklar. Die Befristung der Maßnahmen gilt zunächst bis zum 5. August 2025. Sollten sich die Bedingungen nicht ändern – wie viele Experten prognostizieren – müssen Reisende und Pendler weiterhin mit diesen Unsicherheiten leben.

Details
OrtVorpommern-Greifswald, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)