Familien-Ferienidyll in Pütnitz: Chance oder Fluch für die Region?
Am 3. November 2025 diskutiert Ribnitz-Damgarten über ein neues Ferienprojekt auf Pütnitz – Chancen und Herausforderungen erörtern.

Familien-Ferienidyll in Pütnitz: Chance oder Fluch für die Region?
Ein spannendes Projekt sorgt derzeit im Landkreis Vorpommern-Rügen für Aufregung. Auf dem ehemaligen Militärgelände der Halbinsel Pütnitz plant die Stadt Ribnitz-Damgarten die Umwandlung in ein Familien-Ferienidyll. Dabei stehen die Chancen und Risiken dieser Entwicklung im Mittelpunkt der Diskussion. Am 3. November 2025 findet daher ein Talk mit dem Thema „Neues Center-Parcs-Projekt in Pütnitz: Motor oder Kollaps für die Region?“ statt, um die unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Der Talk beginnt um 20 Uhr im Begegnungszentrum Ribnitz-Damgarten, der Einlass startet bereits um 19:15 Uhr. Interessierte können sich über die NDR-Website anmelden und die Diskussion sogar im Livestream verfolgen, wie NDR berichtet.
Die Stadt Ribnitz-Damgarten erhofft sich durch das Center-Parcs-Projekt eine Belebung der Region, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie eine Steigerung der Wertschöpfung. Doch nicht alle Bürger zeigen sich begeistert. Kritiker warnen vor Personalengpässen, einer Überlastung der Infrastruktur und erheblichen Eingriffen in die Natur. Diese Bedenken sind nicht unbegründet, denn am 24. Februar 2024 startete die Bürgerinitiative „Kein Massentourismus auf Pütnitz“ ein formales Bürgerbegehren, um die Kostenübernahme von 100 Millionen Euro für die Ansiedlung von Center Parcs & Co. klarzustellen. Leidtragende könnten die Bürger von Ribnitz-Damgarten und den umliegenden Regionen sein, die mancherorts bereits mit den finanziellen Folgen kämpfen. Laut der Initiative weigern sich die Investoren, sich maßgeblich an den Kosten zu beteiligen, sodass ein Großteil auf die Steuerzahler abgewälzt werden soll, wie Open Petition informiert.
Herausforderung Bürgerbeteiligung
Die Diskussion um das Center-Parcs-Projekt wirft auch größere Fragen zur Bürgerbeteiligung auf. Das Vertrauen in die Politik schwindet, und viele Bürger fühlen sich vom politischen Geschehen abgehängt. Die Wichtigkeit, dass die Anliegen der Bürger in politische Entscheidungen integriert werden, gewinnt zunehmend an Bedeutung, wie Gedankenpolitik feststellt. Bürgerbeteiligung erfordert transparente Entscheidungsprozesse und die aktive Teilhabe der Bürger an der Gestaltung ihrer Lebensräume. Formen wie Bürgerversammlungen oder Online-Plattformen können dazu führen, dass die Sorgen und Bedürfnisse der Bevölkerung Gehör finden.
Das Bürgerbegehren in Ribnitz-Damgarten ist ein Beispiel für den Versuch, den Bürgern eine stärkere Stimme zu geben. Trotz der Ablehnung durch die Stadtvertretung wurde ein Widerspruch gegen diese Entscheidung eingelegt, und die Initiatoren planen einen Rechtsstreit, um ihre Anliegen durchzusetzen. Bislang wurden über 1.800 Unterschriften gesammelt, um auf die Probleme des Projekts aufmerksam zu machen. Doch die Initiative braucht Unterstützung, um die Kosten für die rechtlichen Schritte zu decken und auf ihre Forderung aufmerksam zu machen.
In diesem Zusammenhang wird deutlich, dass die Zukunft der Kommunalpolitik auf einer intensiven und ehrlichen Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Entscheidungsträgern basiert. Letztlich könnte das Projekt in Pütnitz nicht nur das Schicksal einer Region beeinflussen, sondern auch zur politischen Kultur und den Umgang mit Bürgerbeteiligung in Deutschland beitragen.