Segelschiff Elegant in Ribnitz: Kapitän erwartet Crew-Baby!
Der Zweimaster „Elegant“ überwintert in Ribnitz-Damgarten nach erfolgreicher Saison als Charterschiff mit bedeutenden Ereignissen.

Segelschiff Elegant in Ribnitz: Kapitän erwartet Crew-Baby!
Im Hafen von Ribnitz-Damgarten wird zurzeit die „Elegant“ festgemacht, ein beeindruckender Zweimaster, der in dieser Saison eine reiche Erfahrung auf den Gewässern der Nord- und Ostsee gesammelt hat. Nach 136 Saisonen war das 44 Meter lange Segelschiff fast durchgehend ausgebucht und führte eine dreiköpfige Crew, bestehend aus Kapitän Maik Boldt, Matrose Pascal und Matrosin Laura. Diese hatten die Gelegenheit, Stürme vor Dänemark und Hiddensee zu erleben und beherbergten während der Saison zahlreiche Jugendgruppen, Schulklassen sowie Familien. Für Kulinarik und Geselligkeit an Bord sorgte das Konzept der Mitmach-Vollverpflegung, wo die Passagiere gemeinschaftlich ihre Wünsche umsetzten.
Die „Elegant“ hatte in dieser Saison die Ehre, an der Hansesail in Rostock teilzunehmen und debütierte zudem bei der Sail GP in Sassnitz auf Rügen. Kapitän Boldt, gleichsam ein Zeremonienmeister, vermählte in einem besonderen Moment ein Paar an Bord der „Elegant“. Ein weiteres Highlight, das die Crew erwartet, ist die Geburt von Pascals und Lauras erstem Baby, das im kommenden März zur Welt kommen soll.
Die evolutionäre Reise der Elegant
Ursprünglich 1889 in den Niederlanden als Gemüsefrachter „Elisabeth“ vom Stapel gelassen, startete das Schiff seine Karriere mit dem Transport von Zuckerrüben und Roter Bete. Später wurde sie in „Geertrude“ umbenannt, bevor sie 1994 stillgelegt wurde. Ein Segel-Enthusiast erweckte die „Elegant“ wieder zum Leben, indem er das Schiff umbaute und es als Charterschiff einsetzte. Heute bietet es Platz für bis zu 30 Personen, darunter drei Vierbettkabinen und neun Doppelkajüten, sowie eine großzügige Küche und einen einladenden Salon.
Die Kosten für eine Mietwoche belaufen sich auf 8.135 Euro. Bei 30 Teilnehmern steht das pro Kopf auf sehr erschwingliche 271 Euro – ein gutes Geschäft für ein unvergessliches Segelerlebnis.
Ein Blick auf die Schifffahrtsbranche
Während die „Elegant“ regelmäßig auf dem Wasser unterwegs ist, kämpft die Schifffahrtsbranche allgemein mit großen Herausforderungen. Seeschifffahrt, die seit etwa 6.000 Jahren besteht, macht heute rund 90% des weltweiten Handels aus. In der EU haben ein Drittel aller Schiffsbewegungen den Ursprung oder das Ziel in einem EU-Hafen. Die Nord- und Ostsee sind stark frequentiert: Über 30.000 Schiffe befahren jährlich den Nord-Ostsee-Kanal und etwa 2.000 Schiffe täglich die Ostsee. Doch dieser intensive Schiffsverkehr hat auch gravierende Auswirkungen auf die Ökosysteme, wie beispielsweise im Wattenmeer.
Ein wachsendes Problem sind die CO2-Emissionen, die durch die Schifffahrt verursacht werden und 2,6% der globalen Emissionen ausmachen. Ohne rechtzeitige Maßnahmen könnte dieser Wert bis zum Jahr 2050 um bis zu 250% ansteigen. Internationale Regulierungen, wie das MARPOL-Übereinkommen, versuchen, die Meeresverschmutzung durch Schiffe zu bekämpfen und Umweltschutzmaßnahmen auf den Weg zu bringen.
Die Herausforderungen in der Branche zeigen, dass Umweltschutz und maritimes Unternehmertum oft Hand in Hand gehen müssen. Aber inmitten all dieser Schwierigkeiten bleibt die „Elegant“ ein strahlendes Beispiel dafür, wie traditionelle Schifffahrtskunst mit einem Bewusstsein für Nachhaltigkeit verbunden werden kann.
Für weitere Informationen über die „Elegant“ und ihre Reisen, können Sie die Ostsee Zeitung besuchen. Für weiterführende Angaben zur Schifffahrtsbranche und deren Umwelteinflüsse lohnt sich ein Blick auf die Umweltbundesamt. Zudem befasst sich die Debatte über die klimatischen Auswirkungen großer Unternehmen mit aktuellen Rechtsstreitigkeiten, wie sie unter anderem ExxonMobil und dem Staat Kalifornien betreffen, die Sie näher unter AP News verfolgen können.
