Tourismus in MV: Stimmung kippt! Sofortmaßnahmen nötig!
Tourismus in MV: Stimmung kippt! Sofortmaßnahmen nötig!
Vorpommern-Rügen, Deutschland - Der Sommer 2025 zeigt sich für die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern von einer eher trüben Seite. Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, spricht von einer spürbaren Konsumzurückhaltung. Die Gäste buchen nicht nur kurzfristiger, sie bleiben auch kürzer und geben weniger Geld aus, wie Nordkurier berichtet. Trotz stabiler Übernachtungszahlen, die dem Vor-Corona-Niveau entsprechen, bleibt die Stimmung in den Betrieben angespannt.
Mit der Tourismuskonjunkturumfrage der norddeutschen Industrie- und Handelskammern wurden rund 600 Betriebe aus der Branche befragt. Das Ergebnis ist ernüchternd: Der Geschäftsklimaindex des Gastgewerbes blieb im Frühjahr 2024 bei 89 Punkten und ist aktuell mit 88 Punkten nahezu gleich geblieben. Die Reisewirtschaft hingegen erfährt einen Rückgang, der Index fällt von 111 auf 107 Punkte. Diese Indizes zeigen auf, wie sich die Stimmung zwischen 0 (schlecht) und 200 Punkten (sehr gut) entwickelt.
Herausforderungen und Risiken
Was sind die Hauptgründe für diese zurückhaltende Stimmung? Laut den Befragten machen hohe Arbeitskosten (84 Prozent) und steigende Preise für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe (72 Prozent) den Betrieben zu schaffen. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (60 Prozent) und der Mangel an qualifiziertem Personal (53 Prozent) stehen ganz oben auf der Liste der Risiken. Zudem sehen 34 Prozent eine schwächelnde Inlandsnachfrage als Herausforderung.
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass 70 Prozent der Betriebe im Gastgewerbe ihre Lage als gut oder befriedigend bewerten, 30 Prozent jedoch als schlecht. Die Erwartungen für die kommenden Saisons sind düster, da die Geschäfte in der Branche negativer eingeschätzt werden als im Frühjahr 2023. Über 24 Prozent der Befragten rechnen mit einer weiteren Verschlechterung.
Struktur des Tourismus in Deutschland
Trotz der Herausforderungen ist der Tourismus ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Wirtschaft und vital für Wachstum und Beschäftigung, wie das Bundeswirtschaftsministerium aufzeigt. Im Jahr 2015 betrug die touristische Nachfrage 287,2 Milliarden Euro, was die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors unterstreicht. Tourismus bringt auch positive Impulse für andere Wirtschaftsbereiche, darunter Handel und Handwerk.
Mit einer Bruttowertschöpfung von 105,3 Milliarden Euro hat der Tourismussektor einen Anteil von 3,9 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung der deutschen Volkswirtschaft. Die aktuellen Umstände stellen jedoch eine Belastung dar, die Innovationen und Anpassungen erforderlich macht, um auch in Zukunft attraktiv zu bleiben.
Die Branche ist gefordert, kreative Lösungen zu finden und gleichzeitig die Rahmenbedingungen zu verbessern. In diesem Sinne sind Flexibilisierung der Arbeitszeit und eine Unternehmenssteuerreform wichtige Punkte, die viele Unternehmer als notwendig erachten. Das Ziel bleibt, die Herausforderungen zu meistern und die positive Entwicklung des Tourismus in Deutschland langfristig zu sichern, auch wenn die gegenwärtige Lage manchmal düster wirkt.
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Ort | Vorpommern-Rügen, Deutschland |
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