Hilfe aus der Nachbarschaft: So wird Blutspenden Lebensretter!

Hilfe aus der Nachbarschaft: So wird Blutspenden Lebensretter!
Potsdam, Deutschland - In Deutschland ist der Blutspendedienst auf die Unterstützung seiner Bürger angewiesen. Torben Schwanke, ein 44-jähriger Blutspender aus Werder (Havel), hat in seiner Laufbahn bereits 113 Mal Blut gespendet. Er begann im Alter von 19 Jahren während einer Schulspendenaktion und hat seither regelmäßig in Potsdam gespendet, mit wenigen Ausnahmen aufgrund von Auslandsaufenthalten oder Operationen. „Blutspenden sind wichtig bei Unfällen, Krebs- und Herzerkrankungen sowie anderen medizinischen Notfällen“, erklärt Schwanke.
Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland über 3 Millionen Spendenwillige. Allerdings haben nur 2,8 Millionen tatsächlich gespendet. Täglich werden etwa 15.000 Blutspenden benötigt, so das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das über 180 Blutspendetermine pro Tag veranstaltet. Laut blutspende.de sind rund 3 % der Bevölkerung aktive Blutspender. Diese Zahl könnte jedoch steigen, wenn mehr Menschen die Bedeutung der Blutspende erkennen und bereit sind, sich zu engagieren.
Die Wichtigkeit der Blutspende
Blutpräparate haben eine begrenzte Haltbarkeit und sind entscheidend für die Behandlung von Patienten mit akuten Erkrankungen oder chronischen Krankheiten, so z. B. für 20 % der Patienten, die an Tumorerkrankungen leiden. Im Jahr 2022 wurden ca. 3,2 Millionen Erythrozytenkonzentrate und etwa 484.000 Thrombozytenkonzentrate verbraucht, wobei der Bedarf konstant bleibt. Die Statista zeigt einen Rückgang der Blutspenden um 12 % im Vergleich zu 2012, was auf ein sinkendes Spendenaufkommen hindeutet. Dabei hat die Anzahl der Vollblutspenden leicht abgenommen, während Apheresespenden, bei denen Blutplättchen und Plasma separat gespendet werden, leicht zugenommen haben.
Sensible Aufklärung über die Blutspende könnte zu einer erhöhten Spenderzahl führen. Es wird berichtet, dass das Wissen über die Wichtigkeit der Blutspende unzureichend ist, was sich auf die Anzahl der aktiven Spender auswirkt. Vor jeder Spende wird der Gesundheitszustand des Spenders überprüft, wobei gesunde Erwachsene ab 18 Jahren und mindestens 50 kg Körpergewicht spenden dürfen. Männer können bis zu sechsmal, Frauen bis zu viermal im Jahr Blut spenden.
Faktoren für den Rückgang der Spenden
In den Sommermonaten ist ein genereller Rückgang an Blutspenden zu beobachten. Auf dem Land organisieren sich Menschen eher in Gruppen, während in Städten ein Gefühl der sozialen Anonymität die Spende erschweren kann. Die Generation der Babyboomer ist derzeit die aktivste Gruppe von Blutspendern, wird jedoch mit der Zeit altersbedingt ausscheiden. „Ich habe Freunde zur Blutspende mitgenommen, aber nicht jeder verträgt es gut“, berichtet Schwanke und ermutigt alle, die noch nie gespendet haben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die Dringlichkeit einer kontinuierlichen Blutspende ist evident, insbesondere vor dem Hintergrund der häufigen medizinischen Notfälle. Wie Prof. Dr. Martin Dietrich von der BZgA betont, sind Blutkonserven und -produkte nach schweren Unfällen oder großen Operationen unverzichtbar. Der nächste Weltblutspendetag am 14. Juni 2024 wird als Anlass genutzt, um die Bevölkerung erneut zur Blut- und Plasmaspende aufzurufen und auf die Wichtigkeit regelmäßiger Spenden hinzuweisen.
Es bleibt zu hoffen, dass mehr Menschen die Initiative ergreifen und das Leben ihrer Mitmenschen durch eine Blutspende retten oder erleichtern können. Ein kleiner Piks kann große Wirkung haben.
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Ort | Potsdam, Deutschland |
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