Greta Thunbergs missratene Mission: Wird ihr Schiff gestoppt?
Greta Thunbergs missratene Mission: Wird ihr Schiff gestoppt?
Catania, Italien - Greta Thunberg und elf Aktivisten haben sich auf eine heikle Mission begeben, um humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Mit ihrem Schiff, der „Madleen“, haben sie am vergangenen Sonntag im sizilianischen Hafen Catania abgelegt, um Nahrungsmittel, Babynahrung und medizinisches Material zu liefern. Trotz der kritischen humanitären Lage im Gazastreifen, wo laut der UNO fast eine halbe Million Menschen von einer Hungersnot bedroht sind, setzen die Aktivisten ihre Reise fort, obwohl das israelische Militär gewarnt hat, den Kurs zu ändern, wie Merkur berichtet.
Die Gruppe, zu der auch der Schauspieler Liam Cunningham gehört, betont, dass sie unbewaffnet ist und ausschließlich humanitäre Hilfe leisten möchte. Rima Hassan, Abgeordnete des EU-Parlaments, machte deutlich, dass die Aktivisten auf ihren Schutz durch die Regierungen angewiesen sind, da sie mit der Möglichkeit rechnen, jederzeit abgefangen oder angegriffen zu werden. Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, dass das Militär angewiesen wurde, das Schiff an der Ankunft im Gazastreifen zu hindern und drohte, die Aktivisten als Antisemiten zu beschimpfen, sollten sie nicht umkehren.
Die Situation im Gazastreifen
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist alarmierend. Berichte über Nahrungsmittel- und Medikamentenmangel sind allgegenwärtig, und Israel lässt nur einen streng kontrollierten Kanal für Hilfslieferungen zu, was international kritisiert wird. Dies geht aus einem Bericht von Tagesschau hervor. In den letzten zwei Monaten wurden keine Hilfslieferungen mehr durch das israelische Militär genehmigt. Eine neue Organisation, die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), plant nun die Verteilung von Hilfsgütern neu zu organisieren. Ziel ist es, 1,2 Millionen Palästinenser über verschiedene Verteilzentren zu versorgen.
Thunberg und ihre Mitstreiter beabsichtigen mit ihrer Mission, auf diese kritische Situation aufmerksam zu machen. Die „Freedom Flotilla“, zu der die „Madleen“ gehört, ist ein Versuch, die Blockade zu durchbrechen und die dramatischen Lebensbedingungen in der Region ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Thunberg hat in der Vergangenheit lautstark auf die Probleme in Gaza hingewiesen, woraufhin ein deutscher Politiker eine Einreisesperre gegen sie forderte.
Internationale Reaktionen
Der israelische Verteidigungsminister hat die Crew des Schiffes aufgefordert, umzukehren, und betont, dass die Mission der Aktivisten keine Chance auf Erfolg hat. Gleichzeitig wird die international kritisierte Blockade von Hilfslieferungen durch Israel als notwendig dargestellt, um Waffenschmuggel zu verhindern und Druck auf die Hamas auszuüben. Kritiker, unter anderem auch Regierungsvertreter aus der EU, werfen Israel vor, grundlegende humanitäre Prinzipien zu verletzen und fordern einen Wandel in der Zusammenarbeit.
Die bevorstehende Konfrontation zwischen den Aktivisten und dem israelischen Militär könnte nicht nur die Sicherheit der Teilnehmer gefährden, sondern auch zu einer neuen Welle der Kritik an Israels Umgang mit humanitärer Hilfe führen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen aufmerksam und es bleibt ungewiss, wie die Situation sich entwickeln wird.
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Ort | Catania, Italien |
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