OECD-Bericht 2025: Deutschlands Bildung glänzt, doch soziale Kluft bleibt!
OECD-Bildungsbericht 2025 zeigt Deutschlands Stärken in MINT und Herausforderungen bei sozialer Ungleichheit im Bildungssystem.

OECD-Bericht 2025: Deutschlands Bildung glänzt, doch soziale Kluft bleibt!
In einer aktuellen OECD-Studie wird Deutschland als stark im Bereichen MINT und beruflicher Bildung bewertet. Der Bericht mit dem Titel „Education at a Glance – Bildung auf einen Blick 2025“ präsentiert wichtige Erkenntnisse zur Lage des Bildungssystems über alle OECD-Staaten hinweg sowie über Beitrittsländer und Partnerstaaten.
Bundesforschungsministerin Dorothee Bär stellte in einer Bundespressekonferenz fest, dass Deutschland den weltweit höchsten Anteil an Tertiärabsolventen in den MINT-Fächern aufweist. Besonders erfreulich ist, dass die Anzahl der Hochschulabsolventen in diesen Bereichen kontinuierlich steigt, während zugleich die internationalen Studierendenzahlen in Deutschland beachtliche Höhen erreichen: Von 7,1% im Jahr 2013 hat sich der Anteil ausländischer Studierender inzwischen auf 12,7% erhöht, was einen wesentlichen Beitrag zur Diversität der Hochschulbildung leistet.
Qualitätsbewertung im internationalen Vergleich
Die OECD hebt hervor, dass die deutsche Hochschulen international gut abschneiden. Dennoch gibt es Licht und Schatten: Ein besorgniserregender Trend zeigt, dass in der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren der Anteil junger Menschen ohne schulische oder berufliche Ausbildung auf 15% gestiegen ist, was insbesondere für bildungsferne Haushalte problematisch ist. Während 20% der jungen Erwachsenen aus diesen Haushalten einen Hochschulabschluss erlangen, schaffen das bei Akademikerkindern bereits rund 60%.
Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Deutschland weiterhin bei 2,7%, was unter dem OECD-Durchschnitt ist. Damit stehen die Chancen für junge Menschen grundsätzlich gut, jedoch zeigen die sozialen Ungleichheiten beim Zugang zur Bildung alarmierende Unterschiede. Tagesschau berichtet, dass diese Ungleichheiten in den letzten Jahren zugenommen haben. Ein Studienabbruch oder kein Abschluss hat nicht nur negative Auswirkungen auf persönliche Entwicklungen, sondern auch auf die wirtschaftliche Mobilität zukünftiger Generationen.
Herausforderungen und Zukunftsausblick
Die OECD legt den Finger in die Wunde: Trotz positiver Entwicklungen gibt es viel zu tun. Die erwachsenen Selbstverantwortlichen müssen stärker unterstützt werden, damit sie ihre Grundkompetenzen verbessern können. Zu den politischen Maßnahmen gehören Programme wie „Schule macht stark“ und das Startchancen-Programm, die gezielt benachteiligte Schulen fördern. Weiterhin wird die Anfangszeit von Schulabsolventen in die Ausbildung erleichtert, was eine wichtige Brücke schlagen soll.
Besonders kritisch wird der Lehrkräftemangel in MINT-Fächern gesehen. BR spricht zudem von einem klaren Bedarf an Gleichstellungsförderung durch Programme wie das „Professorinnenprogramm“ und das Tenure-Track-Programm, das eine bessere Vereinbarkeit von Wissenschaftskarrieren und Familie ermöglichen soll.
Um auf die Herausforderungen des Bildungssystems zu reagieren, planen die Akteure unter anderem eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und eine Überarbeitung des BAföG. Auch der MINT-Aktionsplan soll weiterentwickelt werden, um zukünftig noch mehr junge Menschen für diese Fächer zu gewinnen. Es bleibt also abzuwarten, wie Deutschland sich den Herausforderungen der Bildungspolitik stellen wird und wie die zukünftigen Investitionen den sozialen Kluften entgegen wirken können.