Polen fordert 1,3 Billionen Euro Reparationen – Merkel bleibt hart!

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Polens Präsident Nawrocki besucht Berlin und fordert Reparationszahlungen. Deutschland lehnt ab, verweist auf frühere Verträge.

Polens Präsident Nawrocki besucht Berlin und fordert Reparationszahlungen. Deutschland lehnt ab, verweist auf frühere Verträge.
Polens Präsident Nawrocki besucht Berlin und fordert Reparationszahlungen. Deutschland lehnt ab, verweist auf frühere Verträge.

Polen fordert 1,3 Billionen Euro Reparationen – Merkel bleibt hart!

Am 17. September 2025 kam es in Berlin zu einem aufschlussreichen Treffen zwischen Polens Präsident Karol Nawrocki und der Bundesregierung. Nawrocki fiel gleich mit einer prägnanten Botschaft ins Wort: Seine Regierung fordert Reparationszahlungen in Höhe von 1,3 Billionen Euro von Deutschland. Diese Summe ist das Resultat einer umfassenden Analyse, die von einer Kommission seiner rechtskonservativen Partei PiS in Auftrag gegeben wurde. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier konterte, indem er die Forderung als rechtlich abschließend geklärt abtat und auf bestehende Verträge verwies, die einer Zahlung aus deutscher Sicht entgegenstehen. Laut Angaben von Tagesschau erklärten die deutschen Vertreter, dass Polen bereits 1953 auf Reparationszahlungen verzichtet habe.

Diese Verzichtserklärung bleibt starker Kern des Streits zwischen den Ländern. Polen, so Nawrocki, sieht die Reparationsfrage jedoch keineswegs als abgeschlossen. Der Präsident zeigte sich optimistisch, in Zukunft eine Einigung mit der deutschen Regierung zu finden. Der Kontext dieser Debatte ist nicht neu; die Reparationsforderungen Polens dauern seit Jahrzehnten an und zielen auf die Entschädigung für die enormen Verluste und Schäden ab, die während des Zweiten Weltkriegs entstanden sind. Historiker und Wikipedia weisen darauf hin, dass während der Potsdamer Konferenz 1945 festgelegt wurde, Polens Ansprüche sollten durch Demontagen in der sowjetisch besetzten Zone sowie durch deutsches Auslandsvermögen befriedigt werden.

Politische Verflechtungen und historische Hintergründe

Der Verzicht Polens auf Reparationszahlungen wurde durch die sowjetische Regierung nach dem Aufstand in der DDR 1953 mit Nachdruck bekräftigt, um die „deutsche Frage“ zu klären. Ein entsprechendes Dokument des polnischen Ministerrats verkündete diesen Verzicht nach intensiven politischen Verhandlungen. Obwohl alle Bundesregierungen seitdem auf diese Erklärung verweisen, argumentieren polnische Historiker, dass die damalige Führung nicht demokratisch legitimiert war und somit die Erklärung ungültig sei. Die Wikipedia betont, dass beim Warschauer Vertrag 1970 Polen den Verzicht erneut bekräftigte, was die rechtliche Lage weiter kompliziert.

Aktuell hat die deutsche Bundesregierung die Haltung der PiS, die seit Jahren die Reparationsforderungen vorantreibt, im Wesentlichen zurückgewiesen. Ein Rechtsgutachten aus dem Jahr 2004 stellte fest, dass Polen keinen Anspruch auf Reparationen habe. Doch auch in Polen sind nicht alle Politiker dieser Meinung. Ein Gutachten aus dem Jahr 2022 bezifferte die Schäden, die Polen während des Krieges erlitt, auf about 1,3 Billionen Euro. Angesichts der wiederholten Forderungen heizt die Debatte um die Reparationszahlungen die politischen Gemüter auf beiden Seiten an.

Aktuelle Sicherheitspolitik und Zusammenarbeit

Abgesehen von der historischen Streitfrage zeigte sich jedoch auch eine neue Dimension der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen. Bundeskanzler Friedrich Merz versprach Nawrocki die Solidarität Deutschlands, insbesondere im Lichte der verstärkten militärischen Unterstützung Polens nach russischen Drohnenverletzungen des polnischen Luftraums. Die beiden Politiker betonten die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit, um die gemeinsamen Sicherheitsinteressen zu wahren. Nawrocki lud Steinmeier zu einem Gegenbesuch nach Polen ein, was Steinmeier gerne annahm.

Die Gespräche zwischen den beiden Ländern sind ohne eine abschließende Pressekonferenz zu Ende gegangen, was Raum für Spekulationen lässt. Doch eines ist klar: Die Reparationsfrage bleibt ein heikles Thema, das in den kommenden Monaten sicher wieder aufgegriffen wird. Ob sich eine Einigung erzielen lässt oder die Spannungen weiter ansteigen, bleibt abzuwarten.