Lithium-Revolution in der Altmark: Große Vorkommen, starke Debatten!
Neptune Energy erschließt Lithiumvorkommen in der Altmark. Pilotanlage seit 2024 in Betrieb. Diskussion über Umweltaspekte.

Lithium-Revolution in der Altmark: Große Vorkommen, starke Debatten!
In der Altmark wird derzeit ein Thema heiß diskutiert, das nicht nur die Region, sondern ganz Deutschland betrifft: der geplante Lithiumabbau. Dies könnte eine bedeutende Rolle in der Zukunft der Energieversorgung und der Automobilindustrie spielen. AZ-Online berichtet, dass der Lithiumabbau hier in der Region mit einer Pilotanlage in Steinitz im November 2024 gestartet ist. Das Unternehmen Neptune Energy ist überzeugt, eines der größten Lithiumvorkommen der Welt entdeckt zu haben, mit einer schätzungsweise Ressourcenbewertung von 43 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent (LCE).
Diese Vorkommen könnten nicht nur für die Region von Bedeutung sein, sondern auch für ganz Deutschland. Der Rohstoff Lithium wird dringend benötigt, insbesondere für die Herstellung von Batterien für E-Autos, Smartphones und viele weitere Technologien. Dies wurde auch in einem Bericht von National Geographic hervorgehoben, der die strategische Bedeutung von Lithium und die Herausforderungen bei der globalen Versorgung beleuchtet. In Deutschland könnte Lithium dazu beitragen, die Abhängigkeit von importierten Rohstoffen zu verringern.
Hohe Erwartungen und lokale Unterstützung
Die politische Unterstützung aus der Region ist vorhanden. Holger Hartmann, Ortsbürgermeister von Steinitz, betont die Wichtigkeit einer umweltfreundlichen Umsetzung des Abbaus. Auch Wolfgang Kappler, Ortsbürgermeister von Brietz und Chüttlitz, sieht die Nutzung heimischer Ressourcen als Vorteil. Beide Politiker vertrauen darauf, dass eine gut durchdachte Lithiumförderung einen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Altmark leisten kann.
Neptune Energy hat indes die bergrechtlichen Genehmigungen für die Lithiumgewinnung erhalten und plant, die gewonnenen Rohstoffe umweltschonend durch ein Verfahren zur direkten Lithiumextraktion (DLE) zu gewinnen. Im August 2025 wurde die Ressourcenbasis von der Bewertungsfirma Sproule ERCE bestätigt, und der zweite Pilotversuch zur Lithiumextraktion verlief erfolgreich, sodass nun auch batteriefähiges Lithium hergestellt werden kann. Ein dritter Pilotversuch ist seit Mitte September aktuell und dient der technischen Evaluation eines Adsorptionsverfahrens. Neptune Energy plant, nach der Pilotphase in eine Demonstrationsphase überzugehen, um eine voll integrierte Extraktionsanlage zu testieren.
Kritik und Bedenken
Doch nicht alles ist eitel Sonnenschein: Christfried Lenz von der Bürgerinitiative „Saubere Umwelt und Energie Altmark“ zeigt sich skeptisch gegenüber den Aussagen des Unternehmens und fordert eine gründliche Untersuchung der Lithiumvorkommen sowie eine bessere Kommunikation von Seiten Neptune Energys. Die Bürgerinitiative warnt zudem vor möglichen Umweltschäden, insbesondere im Kontext mit der Giftmüllgrube Brüchau, was in der Region für Besorgnis sorgt.
Die Diskussion über Lithium ist nicht nur lokaal relevant. Mit dem weltweiten Anstieg der Nachfrage könnte Deutschland mittelfristig eine wichtige Rolle im Wettbewerb um Lithiumressourcen spielen. Während viele Lithiumprodukte derzeit aus Ländern wie Australien, Chile und Bolivien importiert werden, könnten heimische Vorkommen einen entscheidenden Vorteil bieten. Doch dabei wird auch klar, dass die Umweltstandards in vielen Produktionsländern oft weniger strengen Regularien unterliegen als in Europa – eine Herausforderung, die bei zukünftigen Abbauprojekten berücksichtigt werden muss.
Insgesamt zeigt sich, dass die Altmark mit ihren Lithiumvorkommen nicht nur ein regionales, sondern auch ein nationales Thema darstellt, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die nächsten Schritte in diesem Prozess werden mit Spannung verfolgt, nicht nur von den Anwohnern, sondern auch von der gesamten Branche.