Alarmierender Grundwasserverbrauch in Sachsen-Anhalt: Ein Weckruf!
Alarmierender Grundwasserverbrauch in Sachsen-Anhalt: Ein Weckruf!
Anhalt-Bitterfeld, Deutschland - Die Wasserversorgung in Deutschland steht zunehmend unter Druck. Aktuelle Berichte zeigen, dass viele Regionen übermäßig Grundwasser entnehmen, was insbesondere in Sachsen-Anhalt Besorgnis erregt. Laut MDR ist der Grundwasserverbrauch dort in der Landwirtschaft und Industrie derart hoch, dass er die natürliche Regeneration durch Regenwasser übersteigt. Allein in den meisten Landkreisen Sachsen-Anhalts wird mehr Wasser entnommen, als durch Niederschläge nachgeführt werden kann.
Die Situation hat sich zwar durch die starken Regenfälle und Hochwasser rund um den Jahreswechsel 2024 verbessert, dennoch sind laut einer Studie des Umweltverbands BUND mehr als 50% der 401 Landkreise in Deutschland betroffen. In nur zwei Regionen, dem Harz und der Stadt Dessau-Roßlau, gibt es derzeit keinen akut erlebten Grundwasserstress. Dies könnte für viele Haushalte und Unternehmen eine ernsthafte Herausforderung darstellen.
Ein Blick auf die Zukunft
Der Klimawandel trägt aktiv zur Situation bei und senkt den Grundwasserspiegel, vor allem in Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Dies steht im Zusammenhang mit dem Projekt „WADKlim“, welches sich mit den Auswirkungen von Trockenheit und Dürre auf die Wasserverfügbarkeit in Deutschland auseinandersetzt: Der Fokus liegt hier auf der Analyse von Wassernutzungskonflikten und der Entwicklung von Lösungsstrategien für die Landwirtschaft sowie urbanen Gebieten. Wie im Umweltbundesamt berichtet, sind solche Ansätze notwendig, um zukünftig eine ausreichende Wasserversorgung sicherzustellen.
Besonders alarmierend sind die Erfahrungen der letzten Jahre. Die Trockenheit von 2018 bis 2020 hat bereits beträchtliche Schäden in der Landwirtschaft angerichtet, was uns zeigt, wie zerbrechlich unser Wasserdargebot realmente ist. Es wird befürchtet, dass das erneuerbare Wasserdargebot, besonders in den Sommermonaten, abnehmen könnte, was bei anhaltender Trockenheit zu lokal begrenzten Versorgungen führen könnte, wie auch die Ruhr-Universität Bochum merkt.
Die Rolle der Natur
Eine erholte Natur kann uns jedoch helfen, diese Herausforderungen zu meistern. Humusreiche Böden, strukturreiche Auen und nasse Moore sind ein entscheidender Teil der Wasserregulierung. Diese natürlichen Systeme sind nicht nur wichtig für die Wasserspeicherung, sondern auch für die Sauberkeit des Grundwassers. Rückstände von Medikamenten, Pestiziden und PFAS machen deutlich, wie wichtig ein bewusster Umgang mit unseren Wasserressourcen ist.
Der BUND fordert daher einen drastischen Rückgang des Wasserverbrauchs und eine einheitliche Regelung zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Wasser. Die Überwachung der Grundwasserstände wird entscheidend sein, um langfristig die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten und unser wertvollstes Gut, das Wasser, zu schützen.
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Ort | Anhalt-Bitterfeld, Deutschland |
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