Gemeinsam für die Moore: Dialogforum im Landkreis Börde gestartet!
Im Landkreis Börde fand ein Dialogforum zum Moorschutz statt, um nachhaltige Strategien und Zusammenarbeit zu fördern.

Gemeinsam für die Moore: Dialogforum im Landkreis Börde gestartet!
Am 9. und 10. Oktober 2025 fand im Landkreis Börde das erste Dialogforum zum Moorschutz statt, ein wichtiger Schritt für den Erhalt dieser wertvollen Ökosysteme. Dieses Forum, das unter dem Motto „Vom Reden zum Tun“ steht, brachte Vertreter aus Landwirtschaft, Behörden, Ministerien und Naturschutz zusammen, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen im Bereich Moorschutz zu erarbeiten. Der Veranstaltungsort, die Kreisverwaltung Oschersleben, bot dabei den idealen Rahmen für intensiven Austausch und konstruktive Diskussionen.
Die Thematik könnte nicht aktueller sein: zunehmende Trockenheit und der Verlust von Oberflächenwasser betreffen insbesondere Gebiete wie das Große Bruch. Diese Moorregion ist direkt von Austrocknung bedroht, was nicht nur die lokale Flora und Fauna gefährdet, sondern auch die Wasserverfügbarkeit in der Region beeinträchtigt. Um die Situation zu verbessern, sind Strategien zur besseren Rückhaltung von Oberflächenwasser dringend erforderlich.
Strategien für die Zukunft
Das Dialogforum war Teil eines bundesweiten Modellprojekts des Bundesumweltministeriums, das darauf abzielt, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessensgruppen zu fördern. Die zentrale Fragestellung der Veranstaltung war, wie und wann die Betroffenen und die Öffentlichkeit an den Entscheidungsprozessen beteiligt werden können. Dabei wurde von einer Vertreterin des Ministeriums bereits über Fördermöglichkeiten für den Moorschutz informiert, die dazu dienen sollen, finanzielle Anreize für nachhaltige Projekte zu schaffen.
Ein Highlight der Veranstaltung war eine Exkursion ins Große Bruch, bei der die Teilnehmer*innen nicht nur die Herausforderungen vor Ort besprechen konnten, sondern auch erste Lösungsansätze diskutierten. „Gemeinsam für den Erhalt unserer Moore“ – damit setzt der Landkreis Börde ein klares Zeichen für den notwendigen Schulterschluss in dieser Thematik.
Internationale Perspektiven
Die Bedeutung von Mooren erstreckt sich jedoch über die Grenzen Deutschlands hinaus. Moore spielen eine entscheidende Rolle für den Klimaschutz und die Biodiversität: Sie speichern etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder weltweit, bieten Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und schützen vor Überschwemmungen. In der Vergangenheit kam es jedoch häufig zu ihrer Zerstörung durch landwirtschaftliche Nutzung, Torfabbau und Infrastrukturentwicklung. Ein Beispiel für die Dringlichkeit der Maßnahmen ist die Situation in Ländern wie Uganda und Ruanda, wo die Vernichtung von Mooren zu einem hohen Treibhausgasausstoß führt und die natürlichen Funktionen des Ökosystems stark gefährdet.
Die Kooperation mit Organisationen wie der Michael Succow Stiftung und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist daher von zentraler Bedeutung. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung in die Bewirtschaftung der Moore aktiv einzubeziehen und nachhaltige Landnutzungen zu fördern, die Mensch und Natur in Einklang bringen.
Zusammengefasst zeigt das Dialogforum im Landkreis Börde, dass es für den Schutz unserer Moore wichtig ist, unterschiedliche Interessen zusammenzubringen und effektiv miteinander zu kommunizieren. Dieser integrative Ansatz ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen Zukunft, in der Moore als essenzielle Elemente unserer Landschaften erhalten bleiben können.
Für weitere Informationen zu den laufenden Projekten im Bereich Moorschutz und zur Förderung nachhaltiger Praktiken können interessierte Leser*innen die Websites des Landkreis Börde, des Naturparks Heidenreichsteiner Moor und der GIZ besuchen.