Wiedervereinigung: Bremer Rechtsanwalt half Rostock auf die Beine!

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Erfahren Sie, wie Rostock durch die Beratung von Henning Lühr 1990 nach der Wiedervereinigung demokratische Strukturen aufbaute.

Erfahren Sie, wie Rostock durch die Beratung von Henning Lühr 1990 nach der Wiedervereinigung demokratische Strukturen aufbaute.
Erfahren Sie, wie Rostock durch die Beratung von Henning Lühr 1990 nach der Wiedervereinigung demokratische Strukturen aufbaute.

Wiedervereinigung: Bremer Rechtsanwalt half Rostock auf die Beine!

Am 3. Oktober 2025 jährt sich die deutsche Wiedervereinigung bereits zum 35. Mal. Ein Ereignis, das unvergessen bleibt und nicht nur bundesweit, sondern auch lokal in Städten wie Rostock große Spuren hinterlassen hat. Henning Lühr, ein Bremer Rechtsanwalt und Verwaltungs-Experte, spielte eine entscheidende Rolle beim Wiederaufbau der Rostocker Stadtverwaltung nach der Wende. Damals, im Frühjahr 1990, sah sich die Stadt mit einer stark zentralisierten Verwaltung konfrontiert, die keinerlei Autonomie oder kommunale Selbstverwaltung kannte. Diese Umstände sorgten für eine massive Herausforderung, da Rostock noch keine funktionierende Verwaltung aufwies.

Wie butenunbinnen.de berichtet, stellte der Bremer Senat ein spezielles Team von Verwaltungsexperten zusammen, das dem Oberbürgermeister Klaus Kilimann unter die Arme greifen sollte. Lühr, der als Referatsleiter im Finanzressort tätig war, nahm seine Aufgaben ernst und leistete neun Monate lang wertvolle Beraterhilfe. Er half dabei, Strukturen aufzubauen, die den Vorgaben westdeutscher Kommunen entsprachen. Vor den ersten Kommunalwahlen im Frühjahr 1990 reiste Lühr gemeinsam mit einer Delegation nach Rostock, um den Bedarf an Unterstützung zu ermitteln. Diese Wahlen waren ein Wendepunkt: Die SPD wurde stärkste Fraktion, gefolgt von der CDU.

Neuausrichtung der Verwaltung

Unter der Führung von Lühr und seinem Kollegen gelang es, einen neuen Rat sowie einen Senat zu etablieren. Doch es gab einen Haken: Viele der neuernannten Dezernenten verfügten über keine Verwaltungserfahrung. So meldeten sich Lühr und sein Kollege freiwillig, um die neuen Behörden zu unterstützen. In der Kanzlei des Oberbürgermeisters half Lühr nicht nur bei der Aufgabenverteilung, sondern etablierte auch eine regelmäßige Besprechung aller Amtsleiter, um Schulungen und wichtiger Informationen bereitzustellen. Wichtig war ihm, dass er als demokratischer Vermittler und nicht als kolonialer Aufpasser auftrat.

Diese Prozesse implicierten grundlegende Veränderungen in der DDR-Verwaltung, die seit den 1960er Jahren stark von der SED dominiert war. Wie auf bpb.de festgehalten, war der Staat in der DDR stark hierarchisch strukturiert, ohne Spielraum für föderalistische Ansätze oder kommunale Autonomie. Diese Umstellung auf eine föderale Struktur war wesentlich für den Erfolg der Neugründung der neuen Bundesländer im Jahr 1990.

Herausforderungen und Erfolge

Trotz der Herausforderungen, die mit der Wiedervereinigung einhergingen, gab es auch positive Entwicklungen. Rostock, das in den 1990er Jahren etwa 50.000 Einwohner verlor, erlebte durch verschiedene Aufbauprogramme und neue Institutionen einen Zuzug. Auch die Universität Rostock profitierte von der Entwicklung und hatte einen bemerkenswerten Aufschwung. Allerdings zeigten sich in einigen Stadtteilen auch problematische Tendenzen, wie ein starkes rechtes Potential.

Henning Lühr, der nun 75 Jahre alt ist und als Honorarprofessor für Verwaltungswissenschaften tätig ist, sieht in diesen Veränderungen eine zukunftsweisende Entwicklung. Von 2003 bis 2020 war er zudem Staatsrat für Finanzen in Bremen und hat in dieser Zeit viel zur Entwicklung der modernen Verwaltungsstrukturen beigetragen.

Die deutsche Wiedervereinigung selbst war ein komplexer Prozess, der die politische Landkarte des Landes tiefgreifend veränderte. Am 3. Oktober 1990 wurde die DDR offiziell Teil der Bundesrepublik Deutschland, was durch den Einigungsvertrag und die vorhergegangene Volkskammerwahl im März 1990 möglich wurde. Diese friedliche Revolution, die 1989 ihren Anfang nahm, sorgte für die Rückkehr zur Demokratie und zu einer neuen, demokratischen Verwaltungskultur in den neuen Bundesländern, wie Wikipedia ausführlich beschreibt.

35 Jahre nach diesem einschneidenden Ereignis blicken viele noch immer auf die Herausforderungen und Erfolge zurück, die die Wiedervereinigung mit sich brachte. Sie sind Teil einer Geschichte, die unser Land geprägt hat und weiterhin prägen wird.