CSD in Köthen: Kämpfen für Vielfalt trotz bürokratischer Hürden!
CSD in Köthen: Kämpfen für Vielfalt trotz bürokratischer Hürden!
Köthen, Deutschland - Am 11. Juli 2025 wird Köthen zum Schauplatz des Christopher Street Days (CSD) und erwartet rund 1.000 Teilnehmende. Das diesjährige Motto „Nie wieder still – Köthen l(i)ebt Vielfalt!“ zeigt deutlich, dass hier mehr Leben in der Sache steckt als bei der ersten Auflage im Vorjahr. Dennoch stehen die Veranstalter in der Kritik, insbesondere aufgrund bürokratischer Hürden und mangelnder Zusammenarbeit mit der Stadt.
In einem aktuellen Instagram-Post äußern die Organisatoren ihren Unmut über die Anforderungen der Ordnungsbehörden. So wird kritisiert, dass die Toilettenwagen zu weit vom Marktplatz aufgestellt werden sollen und die Infostände inhaltlich überprüft werden müssen, was Bedenken aufwirft. Im Gegensatz dazu hält die Stadt Köthen ihre Vorschläge für einen „guten Kompromiss“ und hat in Zusammenarbeit mit der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet.
Politisches Zeichen setzen
Der CSD in Köthen ist als politische Versammlung bis 22 Uhr angemeldet, wobei der Ausschank von Alkohol untersagt ist. Die Veranstalter lehnen zudem den Vorschlag des Landkreises ab, die Veranstaltung zeitlich zu trennen. Anstelle dessen möchte man ein starkes politisches Signal setzen, das mit einer Abschlusskundgebung unterstrichen wird, bevor eine separate Feier im Mensa-Keller stattfinden soll.
Der Christopher Street Day (CSD) ist eine jährliche Feier und Demonstration, die in vielen Städten Europas stattfindet und die Rechte von LGBTQ+ Personen fördert. Er erinnert an die Stonewall-Unruhen vom 28. Juni 1969 in New York, die den Beginn einer bedeutenden Emanzipationsbewegung darstellten. Die erste CSD-Parade in Deutschland fand 1979 in Berlin statt, und auch in Städten wie Köln gibt es mittlerweile fröhliche und bunte Umzüge, die mit Karneval und Techno-Events jämmerlich wenig gemein haben.
Tradition und Wandel
Obwohl die CSDs im Laufe der Jahre immer größer und kommerzieller wurden, bleiben sie politisch relevant. So forderten viele deutsche CSDs 2009 eine Ergänzung von Artikel 3 des Grundgesetzes zur Beseitigung von Diskriminierung aufgrund sexueller Identität. Dementsprechend sind solche Veranstaltungen nicht nur Feierlichkeiten, sondern auch Evergreen der politischen Auseinandersetzung.
Die Teilnahme an CSDs ist vielfältig, und häufig kann man bekannte Drag Queens, bunte Kostüme und jede Menge Energie auf den Straßen erleben. Diese Festivitäten sind weit mehr als nur Paraden; sie bieten auch ein Forum für Diskussionen und das Setzen von Zeichen gegen Diskriminierung. Auch in Köthen ist das Engagement der Teilnehmer spürbar, die mit Stolz für Gleichheit und Vielfalt demonstrieren.
Mit dem CSD in Köthen wird ein weiteres Kapitel in der Geschichte der LGBTQ+-Bewegung geschrieben, das Hoffnung auf eine buntere und gerechtere Zukunft für alle vermittelt.
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Ort | Köthen, Deutschland |
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