Bergwacht im Harz: Alarmierende Zahl an Rettungseinsätzen 2023!
Bergwacht im Harz: Alarmierende Zahl an Rettungseinsätzen 2023!
Wernigerode, Sachsen-Anhalt, Deutschland - Immer mehr Menschen zieht es in den malerischen Harz, der jährlich Tausende von Wanderern anlockt. Die natürliche Schönheit und die beeindruckenden Ausblicke sind verlockend, doch die Gefahren sind nicht zu unterschätzen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 musste die Harzer Bergwacht in Sachsen-Anhalt insgesamt 44 Mal ausrücken, was im Schnitt mehr als einmal pro Woche bedeutet. Ein großer Teil dieser Einsätze fand in Wernigerode statt, wo 27 und in Thale, wo 17 Rettungen stattfanden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass beim Wandern im Harz auch immer ein gewisses Risiko besteht, wie News38 berichtet.
Die Bergwacht leistete dabei nicht nur klassische Rettungsaktionen. Dreimal wurde eine Luftrettung per Seilwinde aus unwegsamem Gelände in Zusammenarbeit mit einem Polizeihubschrauber durchgeführt. Tragisch war der Tod eines Mountainbike-Fahrers, der im Juni am Gebirgspass Gelber Brink nach einem schweren Sturz ohne Schutzhelm verunglückte. Auch ein weiterer Vorfall im April, bei dem ein Kletterer am Großen Feuerstein rund zehn Meter in die Tiefe stürzte und schwer verletzt geborgen werden musste, zeigt die Gefahren auf, die hier lauern.
Ausgerüstet, aber unvorbereitet
Ein großer Teil der Wanderer, Kletterer und Radfahrer ist gut ausgerüstet, insbesondere wenn sie ihren Ausflug planen. Dennoch gibt es immer wieder spontane Ausflüge, oft von unvorbereiteten Personen, die in der falschen Kleidung, wie Turnschuhen und ohne Jacke, aufbrechen. Matthias Kirmann von der Bergwacht weist darauf hin, dass dieser Leichtsinn besonders bei wechselhaftem Wetter fatal sein kann. „Da liegt was an“, merkt er an und spricht damit die Verantwortung der Wanderer an, sich ausreichend vorzubereiten.
Ein besonders spektakulärer Einsatz betraf einen Betreuer und seine Gruppe von sechs Kindern, die sich in der Nacht in einem unwegsamen Gelände verirrt hatten und mehr als 24 Stunden auf ihre Rettung warten mussten. Solche Vorfälle machen deutlich, wie wichtig es ist, nicht nur das Ziel, sondern auch den Weg im Blick zu behalten.
Ein starkes Team
Die Harzer Bergwacht ist die nördlichste Bergwacht Deutschlands und gehört zum Deutschen Roten Kreuz. Ihr Team besteht aus zehn Gruppen in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, mit Hauptgruppen in Wernigerode und Thale sowie einer unterstützenden Gruppe in Halberstadt. Etwa 120 Männer und Frauen engagieren sich in der Harzer Bergwacht, davon sind 46 aktiv. Besonders bemerkenswert ist auch die Jugendgruppe, die derzeit zwölf Mitglieder zählt und somit gezielt den Nachwuchs fördert. Dieses engagierte Team ist nicht nur für die Rettung von Menschen in Notsituationen zuständig, sondern sensibilisiert auch für die Gefahren in der Natur.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Harz ein Eldorado für Naturfreunde ist, aber auch ein Ort, an dem man sich der Risiken bewusst sein sollte. Jeder Ausflug erfordert die richtige Vorbereitung und die nötige Achtsamkeit. So könnte man das Abenteuer in der Natur sicher genießen, ohne die Bergwacht unnötig in Anspruch zu nehmen. Laut MDR gibt es trotz der Gefahren eine große Aufbruchstimmung im Harz, doch die Mahnung an die Wanderer bleibt: Sicherheit geht vor.
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Ort | Wernigerode, Sachsen-Anhalt, Deutschland |
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