Harz: Bergwacht zählt 44 Einsätze – Wanderer in Gefahr!

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Im Harz zeigen Bergwacht-Einsätze die Risiken beim Wandern und Klettern. Trotz guter Ausrüstung sind viele unvorbereitet.

Im Harz zeigen Bergwacht-Einsätze die Risiken beim Wandern und Klettern. Trotz guter Ausrüstung sind viele unvorbereitet.
Im Harz zeigen Bergwacht-Einsätze die Risiken beim Wandern und Klettern. Trotz guter Ausrüstung sind viele unvorbereitet.

Harz: Bergwacht zählt 44 Einsätze – Wanderer in Gefahr!

Der Harz zieht Jahr für Jahr Tausende Wanderer an und wird berühmt für seine abwechslungsreiche und abenteuerliche Natur. Doch die atemberaubenden Landschaften bergen auch Risiken, die die Bergwacht im Harz immer wieder herausfordern. Im ersten Halbjahr 2023 rückte die Harzer Bergwacht, die nördlichste Bergwacht Deutschlands und Teil des Deutschen Roten Kreuzes, insgesamt 44 Mal zu Einsätzen aus. Dies bedeutet, dass die Retter im Schnitt mehr als einmal pro Woche gefordert sind, um Menschen in Notlagen zu helfen, wie News38 berichtet.

Besonders häufig wurden die Gruppen in Wernigerode und Thale alarmiert, mit 27 und 17 Einsätzen. Unter den dramatischen Vorfällen war der fatalen Sturz eines Mountainbike-Fahrers am Gebirgspass Gelber Brink zu verzeichnen, der, ohne Schutzhelm unterwegs, tragisch verunglückt ist. Auch ein Kletterer fiel im April am Großen Feuerstein rund zehn Meter in die Tiefe und wurde schwer verletzt geborgen. Für solche extremen Situationen gemeinsam auf Luftrettung setzen die Bergwachtleute auch auf die Unterstützung eines Polizeihubschraubers, wie Matthias Kirmann, Sprecher der Bergwacht, erklärt. Dreimal mussten die Teams in diesem Jahr die Luftrettung per Seilwinde dennoch nutzen, um Verletzte aus unwegsamem Gelände zu bergen, so MDR.

Herausforderungen im Gelände

Doch nicht nur die schwersten Verletzungen bereiten der Bergwacht Kopfzerbrechen. Oft sind es auch spontane Ausflügler, die nicht ausreichend vorbereitet auf die Wanderungen gehen. Kirmann betont, die Ausrüstung sei meist gut, es gäbe jedoch viele Menschen, die mit unzureichendem Schuhwerk oder ohne wetterfeste Bekleidung auf den Brockengipfel stiegen. Besonders besorgniserregend sei, dass viele sich nicht rechtzeitig über die Wetterbedingungen informieren, was angesichts der teils plötzlichen Wetterumschwünge im Harz zu gefährlichen Situationen führen kann.

Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Rettung einer Gruppe von sieben Personen, bestehend aus einem Betreuer und sechs Kindern, die sich in einer Schlucht verlaufen hatten und mitten in der Nacht gerettet werden mussten. Solche Einsätze verdeutlichen, dass trotz modernster Ausrüstung und Fachwissen der Bergwacht, Orientierungslosigkeit und Leichtsinn zur Gefährdung werden können.

Statistische Einblicke und Ausblick

Die Bergwacht im Harz war in den vergangenen Jahren stark gefordert. Im Jahr 2024 verzeichnete sie insgesamt 140 Einsätze, insbesondere in den sommerlichen Monaten Juli und August. Dabei erhielten 118 Verletzte Hilfe, und in einem besonders tragischen Fall musste eine Person tot geborgen werden. Es beunruhigt, dass die Ursachen für diese Einsätze meist keine spektakulären Abenteuer, sondern alltägliche Wanderunfälle sind, die vom gebrochenen Sprunggelenk bis hin zu Kreislaufstillständen reichen. Ein schwerer Vorfall am Hexentanzplatz in Thale, wo ein 17-Jähriger aus einer Höhe von 50 Metern abstürzte, führte zu einer erschütternden Bilanz, wie MZ berichtet.

Um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, gibt die Bergwacht hilfreiche Tipps für die Wanderer: Sie empfehlen, geeignete Kleidung zu tragen, festes Schuhwerk mitzunehmen und ausreichend Wasser sowie Proviant, eine Taschenlampe und ein Erste-Hilfe-Set einzupacken. Ein voll aufgeladenes Handy kann im Notfall helfen, den eigenen Standort zu übermitteln, sodass schnelle Hilfe geleistet werden kann. Letztlich bleibt es entscheidend, dass sich Wanderer rechtzeitig über die Wetterbedingungen informieren und gut vorbereitet aufbrechen.

Die engagierten Mitglieder der Harzer Bergwacht, insgesamt etwa 120, darunter 46 aktiv, leisten wertvolle Arbeit und tragen zur Sicherheit der Wanderer im Harz bei. Ihre Expertise und Ausbildung, die von Eignungstests über Rettungstechniken bis hin zu Naturschutzkenntnissen reicht, sind unerlässlich, um in dieser herausfordernden Umgebung rasch und effektiv helfen zu können.