Hunderte in Magdeburg: Demo gegen Merz' umstrittene Migrationsaussagen
Hunderte demonstrieren am 25.10.2025 in Magdeburg gegen Merz' umstrittene Äußerungen zur Migration und Stadtbild-Debatte.

Hunderte in Magdeburg: Demo gegen Merz' umstrittene Migrationsaussagen
In Magdeburg fand heute eine eindrucksvolle Demonstration statt, bei der über 300 Menschen ein Zeichen für Menschlichkeit, Vielfalt und Solidarität setzten. Die Kundgebung, organisiert vom Bündnis Solidarisches Magdeburg, richtete sich gegen die umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zur Migration. Viele Teilnehmende zeigten sich empört über Merz’ einseitige Sichtweise, die Migration als Störung und nicht als integralen Bestandteil der Gesellschaft darstellt. Dazu berichtete n-tv.
Besonders eindrucksvoll war das Wort einer Vertreterin eines afghanischen Frauenvereins, die darauf hinwies, dass die Worte von Merz ausgrenzend wirken und dazu beitragen, Menschen als anders oder fremd zu kennzeichnen. Solche Sichtweisen könnten dazu führen, dass Migranten, die oft vor Krieg und Verfolgung geflohen sind, in der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Auch ein Vertreter eines syrischen-deutschen Kulturvereins sprach in ähnlichem Tenor und betonte, dass die Würde des Menschen unabhängig vom Aufenthaltsstatus bestehen sollte.
Merz’ Äußerungen und ihre Folgen
Friedrich Merz hatte jüngst erklärt, dass die Bundesregierung “Versäumnisse” in der Migrationspolitik korrigieren müsse, und bezeichnete Migranten ohne dauerhaften Aufenthaltsstatus und Arbeit als “Problem im Stadtbild”. Er konkretisierte, dass diese Menschen vor allem in städtischen Gebieten auffallen würden, etwa in den Bereichen rund um Bahnhöfe und U-Bahnen. Seine Aussagen führten bereits zu kritischen Reaktionen und einer Petition, die mehr als 120.000 Unterschriften gesammelt hat. Tagesschau berichtete über den Aufruf der Petition, die von Cesy Leonard initiiert wurde. Sie forderte mehr Schutz vor häuslicher Gewalt und eine differenzierte Betrachtung von Zuwanderung.
Die Debatte um Merz’ Gedankengut bleibt dabei nicht auf Magdeburg beschränkt. In anderen Städten, darunter Berlin, Kiel und Köln, sind bereits ähnliche Demonstrationen im Gange oder geplant. Der Präsident der Diakonie, Rüdiger Schuch, stimmte dem zu, indem er betonte, dass zugewanderte Menschen Teil der Gesellschaft sind. Politische Reaktionen blieben gemischt: Während einige in der CDU Merz Unterstützung zusichern, äußern andere, auch aus der SPD, Besorgnis über die mögliche Spaltung der Gesellschaft.
Gesellschaftliche Diskussion über Migration
Das Diskutieren über Migration hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies zeigen nicht nur die politischen Debatten, sondern auch die Sprache, die in der Gesellschaft verwendet wird. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung gingen migrationsbezogene Begriffe in den letzten Jahren häufig Hand in Hand mit gesellschaftlichen Spannungen. Das zeigt sich beispielsweise in der Wahl des “Unworts des Jahres”, bei dem Begriffe wie „Anti-Abschiebeindustrie“ oder „Remigration“ auf dem Prüfstand stehen.
In einer Zeit, in der Migration viele Facetten und Herausforderungen für die Gesellschaft mit sich bringt, ist ein sachlicher und respektvoller Dialog über die verschiedensten Aspekte wichtiger denn je. Die aktuelle Debatte rund um Merz ist daher nicht nur eine politische Auseinandersetzung, sondern auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Herausforderungen, die in der Zukunft angegangen werden müssen.