Polizei-Ausbildung in Aschersleben: Kampf gegen Abbruchquoten!

Polizei-Ausbildung in Aschersleben: Kampf gegen Abbruchquoten!

Aschersleben, Deutschland - Die Nachwuchsgewinnung für die Polizei ist kein leichtes Unterfangen. Der demographische Wandel zeigt Wirkung, und die Zahl der geeigneten Bewerber sinkt kontinuierlich. Insbesondere in Sachsen-Anhalt, wo gerade in Aschersleben die Polizei aufhört, nur auf die Bewährten zu setzen. Stattdessen wird die Tür für alle geöffnet, die die Ausbildung erfolgreich abschließen. Hier werden alle, die durch die Prüfung kommen, in die Landespolizei übernommen, was eine erfrischende Perspektive für viele angehende Polizisten bedeutet. Dennoch ist die Herausforderung groß: In Deutschland verzeichnen mehrere Bundesländer bereits seit 2019 eine abnehmende Anzahl an Bewerbern, wie die Zeit berichtet.

Einmal mehr wird deutlich, dass etwa drei Viertel der jungen Leute die Ausbildung im Polizeidienst erfolgreich meistern. Eycke Körner, der Chef der Gewerkschaft der Polizei, kritisiert allerdings die hohe Abbruchquote: „Das muss sich ändern!“, fordert er und drängt auf Reformen im Ausbildungssystem. Jährlich ziehen zwischen 200 und 300 Polizisten in den Ruhestand, was eine Lücke hinterlässt, die dringend geschlossen werden muss. Die Polizei muss für den Nachwuchs attraktiver werden, was auch die RND und andere Medien bestätigen.

Die Hintergründe des Problems

Die Ursachen für den Mangel an geeigneten Bewerbern sind vielfältig. Neben dem demographischen Wandel spielen auch Aspekte wie der soziale Missmut gegenüber der Polizei, der in sozialen Medien propagiert wird, eine Rolle. Jochen Kopelke, der Bundesvorsitzende der GdP, spricht hier von einer bedenklichen Entwicklung. Das zusätzliche Problem: Die langsame Digitalisierung und Unterschiede in der Besoldung zwischen den Polizeibehörden sorgen dafür, dass viele Bewerber davon abgeschreckt werden, einen Dienst bei der Polizei in Erwägung zu ziehen.

Wie die MDR berichtet, hat das Bayerische Innenministerium festgestellt, dass im Jahr 2022 rund 60 Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. In Baden-Württemberg wurde bereits darauf reagiert und die Mindestkörpergröße für Bewerber auf 1,50 Meter gesenkt, während in Schleswig-Holstein das Höchstalter auf 42 Jahre angehoben wurde. Ein Schritt, der zeigen soll, dass mehr Menschen eine Chance auf einen Platz in den Ausbildungsgängen der Polizei erhalten können.

Neue Wege in der Ausbildung

Um die Attraktivität zu steigern, wird auch in anderen Bundesländern nachalternativen Lösungen gesucht. In Hessen dürfen nun auch Bewerber mit einem mittleren Bildungsabschluss und einem Notendurchschnitt von 2,5 zum Studium zugelassen werden. Der Trend geht zudem dahin, auch Personen ohne Abitur die Möglichkeit auf eine Ausbildung im Polizeidienst zu geben. In Nordrhein-Westfalen haben sich auf diese Weise über 11.000 Bewerber für eine Ausbildung gemeldet, was als ermutigendes Zeichen deuten wird.

Der geistige Rückenwind der Bundespolizei, die durch die Einführung der Online-Bewerbung im Jahr 2019 einen Anstieg der Bewerberzahlen verzeichnete, sorgt in anderen Bereichen des Polizeidienstes für zusätzliche Motivation, Lösungen zu finden. Gerade für die Berliner Polizei wird die Lage jedoch zunehmend kritisch; dort häufen sich die Meldungen, dass viele qualifizierte Bewerber bereits bei den Prüfungen durchfallen. Die GdP in Berlin spricht von einem dramatischen Rückgang der qualifizierten Bewerber und appelliert an die Politik, das Vertrauen in die Polizei zu stärken.

Am 1. September werden in Aschersleben offiziell die neuen Auszubildenden und Studierenden begrüßt. Doch die endgültige Anzahl der neuen Rekruten, die den Weg in die Landespolizei antreten werden, steht derzeit noch in den Sternen. Es bleibt abzuwarten, wie die von der GdP geforderten Reformen greifbar werden, aber gerade der Blick auf die vielen unbesetzten Stellen könnte auch für die zukünftige Generation der Polizisten und Polizistinnen zur Motivation werden.

Details
OrtAschersleben, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)