Archäologen machen atemberaubenden Fund aus der Bronzezeit in Sachsen-Anhalt

Archäologen machen atemberaubenden Fund aus der Bronzezeit in Sachsen-Anhalt
Welsleben, Deutschland - Bei den Grabungen für die Stromtrasse „SuedOstLink“ im Salzlandkreis haben Archäologen einen herausragenden Fund gemacht: In der Nähe von Welsleben stießen sie auf eine altüberlieferte Opferdarbringung aus der späten Bronzezeit, die auf rund 3.000 Jahre datiert wird. Drei Schädel und ein spätbronzezeitliches Gefäß wurden in einer Grube niedergelegt, wie thueringen24.de berichtet.
Grabungsleiter Til Martens erläuterte die besondere Landschaftssituation, die zur Ablage der Schädel führte. Nahe dem Bach Sülze fanden Wissenschaftler eine trapezförmige Totenhütte aus der mittleren Jungsteinzeit (Baalberger Kultur), die auf etwa 6.000 Jahre geschätzt wird. Diese Hütte diente später als Ort für eine außergewöhnliche Bestattung, bei der ein Toter mit einer überlebten Schädelverletzung beigesetzt wurde.
Besondere Bestattungspraktiken der Bronzezeit
Bei den neuen Funden handelt es sich um eine Opferdarbringung, die an einer künstlich markierten Anhöhe vollzogen wurde, durch eine typische Grubenreihe der späten Bronzezeit gekennzeichnet. Mitglieder der damaligen Gemeinschaft führten diese rituellen Handlungen an dieser exponierten Stelle durch, was auf die bedeutende Rolle solcher Plätze in der Gesellschaft hinweist.
Doch nicht nur in Welsleben, sondern auch nordöstlich von Eichenbarleben fanden kürzlich bemerkenswerte archäologische Entdeckungen statt. Hier wurden Grabungen im Rahmen der Kooperation zwischen dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und der Cronenberger Steinindustrie durchgeführt, in der Absicht, die Besiedlungsgeschichte der Bronze- und Eisenzeit auf einem Areal von jeweils zwei Hektar zu erforschen, wie archaeologie-online.de berichtet.
Besonders aufschlussreich war eine Doppelbestattung, die unter anderem durch sechs Mahlsteine und einen über eine Tonne schweren Menhir markiert ist. Auch Funde von keramikähnlichen Objekten und Tierknochen belegen die reiche Geschichte der Region. Die Ausgrabungen haben bereits über 250 archäologisch relevante Siedlungsstrukturen zu Tage gefördert, und es wird erwartet, dass bis zum Abschluss der Untersuchungen weitere 500 neue Befunde hinzukommen.
Wissenschaftliche Forschungsinitiativen
Das Projekt zur Erforschung dieser Bestattungen wird von renommierten Wissenschaftlern geleitet. Unter anderem übernehmen Prof. Dr. Francois Bertemes von der Universität Halle-Wittenberg und Prof. Dr. Carola Metzner-Nebelsick die wissenschaftliche Leitung. Starke Partner wie Dr. Harald Meller und Prof. Dr. Kurt W. Alt sind ebenso Teil des Teams, das sich der sorgfältigen Analyse der historischen Artefakte widmet. Die DFG fördert diese spannenden Forschungen, die tiefere Einblicke in die kulturelle und demografische Entwicklung der Gesellschaften in Mitteldeutschland versprechen, wie vfp-archaeologie.uni-muenchen.de erläutert.
So bleibt weiterhin spannend, was die Ausgrabungen im Herzen Deutschlands noch alles ans Tageslicht fördern werden. Sicher ist, dass sie nicht nur die Geschichte der Region, sondern auch das Verständnis der Bestattungspraktiken und sozialen Strukturen der damaligen Gesellschaften bereichern werden.
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Ort | Welsleben, Deutschland |
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