Bundeswehr stoppt zivile Nutzung: 200 Militärstandorte bleiben!

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Das Verteidigungsministerium stoppt die Umwandlung von 200 Militärstandorten, um die Bundeswehr zu vergrößern.

Das Verteidigungsministerium stoppt die Umwandlung von 200 Militärstandorten, um die Bundeswehr zu vergrößern.
Das Verteidigungsministerium stoppt die Umwandlung von 200 Militärstandorten, um die Bundeswehr zu vergrößern.

Bundeswehr stoppt zivile Nutzung: 200 Militärstandorte bleiben!

In einer richtungsweisenden Entscheidung hat das Verteidigungsministerium den Stopp der Umwandlung von etwa 200 ehemaligen und aktiven Militärstandorten in zivile Nutzungen bekannt gegeben. Diese Maßnahme, die am 28. Oktober 2025 kommuniziert wurde, resultiert aus dem wachsenden Bedarf an Flächen durch die geplante Vergrößerung der Bundeswehr. Unter den betroffenen Liegenschaften sind 187 ehemalige Standorte im Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und 13 aktive Liegenschaften, die kurzfristig für militärische Zwecke zur Verfügung stehen sollen, wie mdr.de berichtet.

Der Verteidigungsminister hat mit dieser Entscheidung die Umwandlung militärisch genutzter Liegenschaften für zivile Zwecke vorerst ausgesetzt. Dies geschieht nicht ohne Grund: Die Areale sollen Teil einer „strategischen Liegenschaftsreserve” werden und stehen der Bundeswehr somit schneller zur Verfügung. In dieser Reserve landen nicht nur bekannte Standorte wie der Flughafen Tegel in Berlin oder der Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck, sondern auch die Puschkin-Kaserne sowie weitere Liegenschaften in Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Betroffene Liegenschaften im Überblick

  • Bayern: Fliegerhorst Erding, Fliegerhorst Fürstenfeldbruck, Sonthofen (Grünten-Kaserne und Jäger-Kaserne)
  • Berlin: Flughafen Tegel
  • Niedersachsen: Ebkeriege-Kaserne in Wilhelmshaven
  • Nordrhein-Westfalen: Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 23 in Mechernich
  • Rheinland-Pfalz: Dienstgebäude in Bad Neuenahr-Ahrweiler
  • Schleswig-Holstein: Meierwik-Kaserne in Glücksburg

In Thüringen sind keine Liegenschaften betroffen, während die Entscheidung in anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ebenfalls Auswirkungen hat. So stehen dort zwei Bundeswehr-Standorte ebenfalls nicht mehr für die zivile Nutzung zur Verfügung. Nils Hilmer, Staatssekretär im Verteidigungsministerium, weist auf die möglichen Konflikte mit Ländern und Gemeinden hin, die durch den Stopp der Umwandlung entstehe. „Wir sind uns der bestehenden Planungen zur zivilen Nutzung bewusst”, so Hilmer, der betont, dass Gespräche über eine Verbindung militärischer und ziviler Interessen angestrebt werden.

Historischer Kontext und Ausblick

Die Umwandlung militärisch genutzter Liegenschaften begann bereits in den frühen 1990er-Jahren, als die Bundeswehr eine Reduzierung der Standorte infolge des Endes des Kalten Krieges einläutete. In den letzten Jahren verstärkten sich die Bestrebungen zur zivilen Nutzung ehemaliger Militärstandorte, bis die aktuellen Entwicklungen den Prozess abrupt stoppen. Die Behörden planen nun, die bestehenden kommunalen Nutzungspläne mit den Bedürfnissen der Bundeswehr in Einklang zu bringen, denn ohne enge Zusammenarbeit, könnte vieles auf der Strecke bleiben, wie auch tagesschau.de feststellt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entscheidung auf die kommunalen Planungen auswirken wird und ob Lösungen zur Aufrechterhaltung der zivilen Nutzung erarbeitet werden können. Die Diskussionen sind eröffnet, und die Verantwortlichen stehen vor der Herausforderung, die Bedürfnisse der Bundeswehr mit den Interessen vor Ort in Einklang zu bringen – ein Balanceakt, der Fingerspitzengefühl erfordert.