Peer Learning: Erfolg in Stendal droht zu scheitern!
Stendal fördert Integration durch Peer Learning-Projekte, unterstützt von Bundes- und Landeszuschüssen. Migranten finden neue Wege zur Sprachförderung.

Peer Learning: Erfolg in Stendal droht zu scheitern!
In Stendal wird ein bemerkenswertes Projekt zur Integration von Migrantinnen und Migranten betrieben. Das „Café Merhaba“ und das damit verbundene Konzept des „Peer Learning“ haben viel bewirkt, doch leider stehen sie nun vor Herausforderungen. Wie die MDR berichtet, initiierte der engagierte Lenski das Projekt „Peer Learning“ vor dem Café, um Migrantinnen und Migranten das Deutschlernen und die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern.
Was bedeutet „Peer Learning“? Einfach gesagt, es bedeutet „von einem Kameraden lernen“. Durch den Austausch und die Unterstützung von Personen mit ähnlichem Migrationshintergrund wird die Hemmschwelle gesenkt, Fragen zu stellen. Dies ist besonders wichtig in Alltagssituationen wie beim Gang zum Arzt oder beim Einkauf im Supermarkt. Der Bedarf an Unterstützung ist groß, denn viele Neuankömmlinge haben Schwierigkeiten, ihren Platz in der deutschen Gesellschaft zu finden.
Die Bedeutung des „Café Merhaba“
Das „Café Merhaba“ fungierte nicht nur als Treffpunkt, sondern auch als Ort des Lernens und der Unterstützung. Leider liefen jedoch die Finanzierungszuschüsse von Bund und Land aus, und ein erfolgreicher Fortbestand des Programms konnte nicht sichergestellt werden. Obwohl das Projekt viele positive Impulse setzte, wurde die Verlängerung nicht bewilligt.
In diesen schwierigen Zeiten könnte ein Blick auf das SUPEER Konzept, welches in verschiedenen pädagogischen Traditionen verwurzelt ist, helfen. Es hebt die Bedeutung von situiertem Lernen hervor, wo Lernprozesse in einer „Community of Practice“ stattfinden. In diesen Gemeinschaften wird gemeinsam gelernt und gearbeitet, was einen ko-kreativen Ansatz in der Sprach- und Integrationsförderung darstellt.
Ein gemeinsames Ziel
Im Sinne des kooperativen Lernens ist es wichtig, dass jede Person in der Gruppe zur Lösung von Aufgaben beiträgt und Verantwortung übernimmt. So können alle Mitglieder voneinander profitieren und gemeinsam Erfolge feiern. Narrative Methoden, die in diesen Programmen verwendet werden, unterstützen die Teilnehmenden in ihrer persönlichen Entwicklung und helfen ihnen, Herausforderungen zu bewältigen.
Die EU hat diesen Bereich ebenfalls nicht außer Acht gelassen. Seit 2016 unterstützt die EU-Kommission Mitgliedstaaten, um Migrantinnen und Migranten in Bildungssysteme zu integrieren. Der Aktionsplan für Integration und Inklusion 2021–2027 soll inklusive Bildungsangebote fördern, von frühkindlicher Betreuung bis zur Hochschulbildung. Sprachliche und kulturelle Vielfalt sind hierbei zentrale Themen, die auch in Peer-Learning-Events diskutiert werden.
Dennoch bleibt die Frage: Wie geht es weiter? Der Bedarf an Unterstützung und innovativen Angeboten für Migrantinnen und Migranten bleibt hoch. Während Modelle wie das „Café Merhaba“ und das „Peer Learning“-Projekt große Schritte in die richtige Richtung gemacht haben, ist die Fortführung solcher Projekte unerlässlich, um weiterhin Integration und Sprachförderung zu gewährleisten. Nur so können wir gemeinsam ein Ambiente schaffen, das neue Lebenswege ermöglicht und die Vielfalt unserer Gesellschaft feiert.