Wasserknappheit im Harz: Landkreis ruft zur Sparsamkeit auf!

Wasserknappheit im Harz: Landkreis ruft zur Sparsamkeit auf!
Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland - Im Landkreis Harz wird angesichts der aktuell herrschenden Trockenheit eindringlich zur sparsamen Nutzung von Wasser aufgerufen. Die Oberflächengewässer weisen bereits niedrige Wasserstände auf, sodass auch das Grundwasser zunehmend in den Blick gerät. Denny Sander, ein Vertreter der Unteren Wasserbehörde, informiert darüber, dass die Behörde derzeit prüft, ob eine Verfügung zur Einschränkung der Wasserentnahme nötig ist. Letztes Jahr gab es bereits ähnliche Einschränkungen, als im Sommer 2022 ein Entnahmeverbot ausgesprochen wurde. Ab dem 23. Juni 2025 wird im Altmarkkreis Salzwedel die Wasserentnahme stark reguliert, so dass in den Tagesstunden zwischen 10:00 und 19:00 Uhr nur in Ausnahmefällen Wasser aus Brunnen zur Bewässerung öffentlicher und privater Grünflächen sowie Sportanlagen genutzt werden darf. Dies zeigt, dass in der Region das nachhaltige Wassermanagement drängender denn je ist, denn die Wasserknappheit ist kein lokales sondern ein landesweites Problem.
Wasserknappheit in Deutschland
Aktuellen Studien zufolge sind 201 von 401 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland von Grundwasserstress betroffen. Das bedeutet, dass in diesen Regionen mehr als 20% des jährlich neu gebildeten Grundwassers entnommen wird. In den letzten Jahren haben 94 Landkreise zudem deutlich gesunkene Grundwasserstände verzeichnet. Diese Erkenntnisse stammen vom Frankfurter Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Vor allem Ostdeutschland, Hessen und Teile Niedersachsens sind betroffen, während über 50% des in Deutschland genutzten Grundwassers für die Trinkwasserversorgung benötigt werden, was bedeutet, dass oft Wasser über Hunderte von Kilometern in größere Städte transportiert wird.
Die Rolle der Landwirtschaft, des Bergbaus und der Industrie bei der Grundwasserentnahme ist nicht zu unterschätzen. Besonders der Braunkohletagebau senkt durch das Abpumpen von Wasser die Grundwasserspiegel. Auch die intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Regionen, wie etwa der Heidekreis, haben sinkende Wasserstände aufgrund der Bewässerungspraktiken. Der Klimawandel trägt noch zusätzlich zur Wasserknappheit bei, was besonders in den hitzegeplagten Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt spürbar wird.
Regulierungsbedarf und Handlungsempfehlungen
Der BUND fordert von der Bundesregierung, dass Maßnahmen zur Regulierung der Grundwasserentnahme dringend implementiert werden. Dazu zählen Vorschläge wie die Förderung wassersparender Technologien in der Landwirtschaft sowie eine bessere Aufklärung zur Wassernutzung im Haushalt. Diese Schritte wären auch Teil einer umfassenderen Strategie, die im Rahmen von Projekten wie WADKlim erarbeitet wird. Hier werden Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung formuliert. Zukünftige Wasserknappheit könnte sich als komplexes Problem erweisen und ist schwer prognostizierbar. Experten betonen die Notwendigkeit, wasserwirtschaftliche Entscheidungen stärker an den natürlichen Ökosystemen auszurichten, um alle Nutzergruppen gerecht zu versorgen und eine gerechte Verteilung des Wassers zu gewährleisten.
In Anbetracht dieser Herausforderungen geht es nicht nur um die kurzfristige Nutzung des Wassers, sondern auch um die langfristige Sicherung für kommende Generationen. Die Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen, effiziente Bewässerungssysteme zu nutzen und Wasser mit Bedacht zu verwenden, um den zukünftigen Bedarf zu decken. In der Tat steht uns eine wichtige Phase bevor, in der das Bewusstsein für Wasserverbrauch noch weiter geschärft werden muss.
Für weitere Informationen können die Berichte auf den Seiten von n-tv, ZDF und Umweltbundesamt nachgelesen werden.
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Ort | Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland |
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