Alarmierend: Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst steigt rasant!

Alarmierend: Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst steigt rasant!
Sachsen, Deutschland - Steigende Aggressionen in der Gesellschaft: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Sachsen bringt es auf den Punkt: Die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst hat ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht. In einer jüngsten Stellungnahme verurteilt der DGB die alarmierende Zunahme von Übergriffen und fordert ein dringendes Umdenken von Politik, Arbeitgebern und der Gesellschaft als Ganzes. “Diese Beschäftigten sind nicht schutzlos der wachsenden Aggressivität ausgesetzt”, mahnt DGB-Chef Markus Schlimbach. Die Situation macht vor nichts Halt – Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei, der öffentliche Verkehr, Schulen, Kitas und das Gesundheitswesen sind in der Schusslinie.
Ein Problem, das im Bewusstsein der Gesellschaft noch nicht ausreichend angekommen ist. „Wir brauchen ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Gewaltprävention“, fordert Schlimbach. Das umfasst einen öffentlichen Bewusstseinswandel, mehr Personal, bessere Ausstattung und ein starkes Gesundheitsmanagement, um die Situation für die Mitarbeiter zu verbessern.
Erdrückende Zahlen zu Übergriffen
Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2024 wurden bundesweit 111.496 Gewalttaten gegen Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr registriert – ein Anstieg von 4,9% im Vergleich zu 2023. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Übergriffe auf Mitarbeitende der Deutschen Bahn, die von 2.799 (2022) auf 3.151 (2024) gestiegen sind. Allein in den ersten vier Monaten von 2025 wurden bereits 1.244 Übergriffe dokumentiert. Dies zeigt, dass das Problem kein Randphänomen ist, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung, die flächendeckend angegangen werden muss.
- 111.496 Gewalttaten gegen Beschäftigte 2024
- Anstieg auf Mitarbeitende der Deutschen Bahn: 3.151 Übergriffe
- 1.244 Übergriffe in den ersten vier Monaten 2025
Eine Umfrage der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verdeutlicht die prekäre Lage: 82% der Beschäftigten mit Kundenkontakt berichten von verbalen oder körperlichen Angriffen. In einer früheren DGB-Befragung gab es 2020 alarmierende Ergebnisse, die zeigen, dass zwei Drittel der Beschäftigten im öffentlichen und privatisierten Sektor Gewalt am Arbeitsplatz erfahren haben.
Gesellschaftlicher Respekt auf dem Rückzug
Das gesellschaftliche Klima spielt eine entscheidende Rolle. Frustrationen im öffentlichen Raum führen immer häufiger zu schneller Aggression. Ein Trend, der sich über Jahre hinweg verfestigt hat. So glauben nur noch 54% der Befragten, dass Rettungssanitäter*innen respektiert werden, während Polizist*innen und Beschäftigte im Nah- und Fernverkehr deutlich weniger Anerkennung erfahren. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz korreliert häufig mit einem fehlenden Respekt gegenüber den Beschäftigten.
Es sind zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen worden, um dem entgegenzuwirken. Die Bundesregierung hat beispielsweise Studien zur Gewaltprävention in Auftrag gegeben und zu einem konstruktiven Austausch mit Gewerkschaften angeregt. Die Kampagne „Schutz geht nur gemeinsam“, die 2023 ins Leben gerufen wurde, zielt spezifisch auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Polizei- und Rettungskräfte ab.
Es bleibt abzuwarten, ob diese verschiedenen Maßnahmen dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und das gesellschaftliche Klima zu verbessern. Der DGB ruft dazu auf, die Situation der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ernst zu nehmen und sich für einen respektvollen Umgang einzusetzen.
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Ort | Sachsen, Deutschland |
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