Friedlicher CSD in Bautzen: 3.000 Menschen setzen Zeichen für Vielfalt!

Friedlicher CSD in Bautzen: 3.000 Menschen setzen Zeichen für Vielfalt!
Am Sonntag, dem 11. August 2025, fand der Christopher Street Day (CSD) in Bautzen statt und brachte sowohl bunte Farben als auch ernsthafte Botschaften in die Stadt. Rund 4.000 queere und nicht queere Menschen versammelten sich, um für die Rechte von queeren Menschen zu demonstrieren. Die Teilnehmer trugen Regenbogenfahnen, die klar stellten: Jeder Mensch darf lieben, wen er will, jeder Mensch ist anders, und alle sind gleich viel wert
.
Die Veranstaltung verlief friedlich und ohne Gewalt. Wie MDR berichtet, sorgte die Polizei mit einer erhöhten Präsenz dafür, dass CSD und die Gegen-Demonstration, an der etwa 450 Rechtsextreme teilnahmen, voneinander getrennt blieben. Diese Zahl war erfreulicherweise geringer als im Vorjahr, als mehr als 600 Rechtsextreme mobilisiert werden konnten.
Solidarität unter Druck
Luna Möbius, eine leidenschaftliche Rednerin auf dem CSD, betonte die Notwendigkeit von Freiheit und Sicherheit für queere Menschen. Jonas Löschau, einer der Mitorganisatoren, eröffnete mit einer klaren Botschaft nachhaltiger Sichtbarkeit für queere Lebensweisen im ländlichen Raum und stellte heraus, wie wichtig Solidarität in dieser Zeit ist. Die Veranstaltung wurde von Glitzer, Seifenblasen und Live-Musik von Kraftklub begleitet, was der Demo eine fröhliche Atmosphäre verlieh.
Doch der Schatten der rechten Gegendemonstranten war nicht zu übersehen. Wie Spiegel berichtet, äußerten diese nicht nur einhellig Hassparolen, sondern schafften es, die queere Gemeinschaft vor Herausforderungen zu stellen. Antifaschistische Aktivisten aus ganz Deutschland kamen ebenfalls, um ihre Unterstützung zu zeigen und die queere Community zu schützen. Zach, ein Viertelbewohner, sprach darüber, wie präsent die Bedrohung durch Neonazis in der Region ist.
Ein wiederkehrendes Phänomen
Die Hintergründe für das Spannungsfeld werden klarer, wenn man einen Blick auf die steigenden Straftaten gegen queere Menschen in Deutschland wirft. Laut Tagesschau wurden 2023 bereits 1.785 queerfeindliche Straftaten erfasst, ein Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zu 2022. Doch die CSD-Teilnehmer schlossen sich zusammen, um diese Bedrohungen nicht zuzulassen, was in der Blockade des rechten Aufmarsches gipfelte.
Die positive Resonanz auf den CSD blieb nicht aus; Karsten Vogt, Oberbürgermeister von Bautzen, zeigte sich erfreut über die friedliche Durchführung und die große Beteiligung. So bleibt zu hoffen, dass die CSD-Veranstaltungen in Bautzen auch in Zukunft stattfinden können, trotz der Herausforderungen, die die queere Gemeinschaft immer noch bewältigen muss.