Krabat-Saga begeistert 16.000 Zuschauer in Schwarzkollm trotz Kritik!
Krabat-Saga begeistert 16.000 Zuschauer in Schwarzkollm trotz Kritik!
Schwarzkollm, Deutschland - Die diesjährige Krabat-Saga in Schwarzkollm, die am 14. Juli 2025 endet, hat einen regelrechten Besucheransturm erlebt. Gemeinsam mit fast 16.000 Menschen besuchte ich die beeindruckenden Aufführungen, die nicht nur auf die faszinierende sorbische Sage zurückblicken, sondern auch modernes Theater bieten. Ingesamt gab es 16 Vorstellungen, die allesamt gut besucht waren, mit rund 990 Gästen pro Abend. Anton Fuchs, der Leiter der Krabat-Saga, zieht ein erstes Fazit und hebt die gelungene Organisation hervor – die Versorgungsstände waren gut besetzt, und Parkprobleme hielt man durch engagierte Einweiser in Schach.
Die Aufführung, die die Rückkehr des mysteriösen „Schwarzen Müllers“ im weißen Gewand in den Mittelpunkt stellte, überraschte das Publikum mit einem neuen Hauptdarsteller-Paar: Marcel Walther als Krabat und Pauline Weschta als Hanka. Besonders das schauspielerische Talent von Julia Henke, die die Rolle der „Čorna Kmótra“ (Dunkle Patin) übernahm, wurde von den Zuschauern gelobt und stellte sich schnell als Publikumsliebling heraus.
Ein Teil des sorbischen Kulturguts
Die Krabat-Saga ist nicht nur ein Theaterstück, sondern Teil eines tief verwurzelten kulturellen Erbes, das die Geschichte und Identität der sorbischen Ethnie prägt. Die Sorben, die in der Lausitz leben, haben ihre sprachlichen und kulturellen Wurzeln bis zu den slawischen Stämmen, die ab dem 7. Jahrhundert das Gebiet besiedelten, zurückverfolgt. Heute zählt die sorbische Sprache rund 60.000 Sprecher und wird durch verschiedene Institutionen und Vereine aktiv gefördert, um aktuelle Herausforderungen, insbesondere durch die Digitalisierung, zu meistern. Ein weiterer Beweis für die lebendige sorbische Kultur sind die tradierten Feste wie die Vogelhochzeit und das Osterreiten, die 2014 in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden.
Die Krabat-Mühle, ein bemerkenswertes Kulturzentrum, hat seit 2012 fest versprochen, die Sage mit Leben zu erfüllen. Die alte Mühle, die im 19. Jahrhundert abbrannte, wurde 2009 mit einem neuen Gebäude wiederaufgebaut und beherbergt heute ein Restaurant, einen Biergarten, eine Mühlenscheune und zahlreiche andere Einrichtungen, die den Besuchern Einblicke in das Leben der Sorben geben.
Kritik und Verbesserungsvorschläge
Trotz des überwältigenden Zuspruchs gab es auch kritische Stimmen. Zuschauer äußerten Bedenken, die Aufführung wäre an manchen Stellen zu langatmig und hätte besser um die zentrale Figur Krabat kreisen sollen. Anton Fuchs bemängelte zudem die unzureichende Anzahl an Toiletten für die große Besucherzahl, während barrierefreie Dixi-Toiletten nicht den Ansprüchen eines Theaterabends genügten. Diese Punkte sollten in der Planung zukünftiger Veranstaltungen unbedingt berücksichtigt werden.
Insgesamt jedoch war die Krabat-Saga 2025 ein schöner Ausdruck sorbischer Tradition und Kultur und bot den Besuchern nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch einen wertvollen Einblick in die kulturelle Identität der Sorben. Die Begeisterung der jungen Schauspieler und die herzliche Atmosphäre des Festivals zeugen von einer stolzen Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.
Die Krabat-Saga und das Kulturzentrum Krabat-Mühle sind nicht nur ein Magnet für Touristen, sondern auch ein bedeutender Ort für die Erhaltung und Förderung des sorbischen Erbes, das tief in der Geschichte verwurzelt ist.
Wenn Sie mehr über die faszinierende Welt der Sorben und die Krabat-Sage erfahren möchten, besuchen Sie die Webseiten der Krabat-Saga unter Sächsische.de, oder stöbern Sie durch die Angebote der Die Mark Online sowie des Kulturrats.
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Ort | Schwarzkollm, Deutschland |
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