A72 im Gefahrengebiet: Tempo 100 wegen Wildwechsel vorgeschrieben!
A72 im Gefahrengebiet: Tempo 100 wegen Wildwechsel vorgeschrieben!
Chemnitz, Deutschland - Auf der A72 zwischen dem Autobahnkreuz Chemnitz und der Anschlussstelle Chemnitz-Röhrsdorf gilt seit Juli eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Diese temporäre Maßnahme wurde ergriffen, um die Verkehrssicherheit deutlich zu erhöhen. Grund dafür sind wiederholte Sichtungen von Wildschweinen entlang der Strecke, die teilweise bereits bis auf die Fahrbahn drangen, wie radiochemnitz.de berichtet. Obwohl bisher keine Unfälle registriert wurden, ist eine erhöhte Vorsicht für die Autofahrer geboten.
Die Polizei mahnt, besonders in den frühen Morgen- und späten Abendstunden wachsam zu bleiben, da dort mit plötzlich auftauchendem Wild gerechnet werden kann. Um das Risiko von Wildunfällen zu minimieren, werden zudem bauliche Veränderungen an der Strecke geplant. Konkrete Lösungen werden derzeit mit den zuständigen Behörden besprochen und könnten bald zur Umsetzung kommen.
Die Gefahr durch Wildunfälle
Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung sind kein geringes Problem. Tatsächlich stellen sie ein großes Risiko für die Sicherheit auf den Straßen dar. Im Jahr 2021 stieg die Zahl der folgenschweren Wildunfälle leicht an, mit einem Gesamtschaden von 940 Millionen Euro an PKW, wie bast.de verdeutlicht. Wildunfälle betreffen nicht nur die Verkehrssicherheit, sie gefährden auch den Bestand bedrohter Wildtierarten und zeigen die Barrierenwirkung von Straßen auf.
Um solcherlei Unfälle zu verhindern, kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz: Dazu zählen Wildwechselverkehrsschilder, Wildschutzzäune und auch Wildwarnanlagen. Was die Wirksamkeit dieser Präventionsmaßnahmen angeht, gibt es allerdings nur wenige gesicherte Erkenntnisse. Die BASt (Bundesanstalt für Straßenwesen) untersucht kontinuierlich die Ursachen von Wildunfällen und analysiert verschiedene Präventionsstrategien.
Innovative Präventionsansätze
Ein spannender Bereich der Wildunfallforschung ist die Untersuchung des Verhaltens von Rehen. Diese Tiere sind besonders häufig in unseren Wäldern zu finden und zeigen ein großes Spektrum an Verhalten, was die Unfallgefahr beeinflusst. Moderne Technologien wie Satellitentelemetrie werden eingesetzt, um das Raum-Zeit-Verhalten der Rehe zu beobachten und etwaige Konflikte zwischen Wildtieren und Verkehr zu analysieren, wie waldwissen.net informiert.
Im Rahmen solcher Projekte werden Rehe gefangen und mit GPS-Sendern ausgestattet, um ihre Bewegungen genau zu verfolgen. Diese Informationen helfen, Hotspots für Wildunfälle zu identifizieren und können dazu beitragen, die genannten Präventionsmaßnahmen zu optimieren.
Wie die Situation auf der A72 zeigt, liegt noch viel Arbeit vor den verantwortlichen Behörden, um Verkehrssicherheit und den Schutz der Wildtiere in Einklang zu bringen. Autofahrer sind daher angehalten, vorausschauend zu fahren und die berücksichtigen, dass sich Wildtiere auch auf gut frequentierten Strecken aufhalten können.
Details | |
---|---|
Ort | Chemnitz, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)