Chemnitzer Bibliothek der Zukunft: Ein Drittort für alle Generationen!

Chemnitzer Bibliothek der Zukunft: Ein Drittort für alle Generationen!

Chemnitz, Deutschland - Die Chemnitzer Stadtbibliothek steht vor einer spannenden Neugestaltung, die sie zu einem lebendigen Zentrum für die lokale Gemeinschaft transformieren soll. Jährlich besuchen Hunderttausende Menschen diese Bibliothek, aber sie soll weit mehr sein als nur ein Ort für Bücher. Geplant ist, verschiedene Themenbereiche neu zu gestalten und das Konzept des „Dritten Ortes“ zu integrieren, wie die Freie Presse berichtet.

Das Konzept des Dritten Ortes, geprägt von dem amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg, findet mittlerweile weltweit Beachtung. In seinem Buch „The Great Good Place“ (1989) beschreibt er diesen dritten Raum als eine essenzielle Ergänzung zu unserem Zuhause und dem Arbeitsplatz. Der Dritte Ort zeichnet sich durch Neutralität, Inklusivität und eine offene Atmosphäre aus. Hier können sich Menschen ohne Druck begegnen, unabhängig von ihrem sozialen Status, was der Kontaktpflege und dem sozialen Zusammenhalt dienlich ist. Details hierzu werden vom Deutschen Bibliotheksverband beleuchtet.

Gestaltung des Dritten Ortes

Die Bibliothek wird, anstelle von Regalen voller Bücher, zunehmend Sitzgelegenheiten und Raum für Aktivitäten bieten. So können Besucher nicht nur lesen, sondern auch an verschiedensten Veranstaltungen teilnehmen und sich kreativ austoben, sei es in Makerspaces oder Medienwerkstätten. Es geht darum, die Bedürfnisse der Bibliotheksnutzer in den Fokus zu rücken. Unterschiede zwischen den sozialen Schichten verlieren an Bedeutung und Besucher finden einen Ort, der sich wie ein zweites Zuhause anfühlt.

In der internationalen Bibliothekslandschaft hat die Diskussion über den Dritten Ort seit den 2000er Jahren an Bedeutung gewonnen. Besonders im englischsprachigen und skandinavischen Raum hat sich dieser Trend etabliert, während in Deutschland seit den 2010er Jahren zunehmend darauf geachtet wird. Die Cervantes-Bibliothek in Köln ist ein Beispiel dafür, wie derartige Konzepte auch hierzulande erfolgreich umgesetzt werden können. Neben der Umgestaltung von Räumlichkeiten ist auch eine Beteiligung der lokalen Community an der Planung von Um- und Neubauten vorgesehen, damit die Angebote wirklich auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt sind.

Vielfältige Angebote und Kooperationen

Die Chemnitzer Stadtbibliothek plant, in Kooperation mit sozialen und kulturellen Organisationen ein abwechslungsreiches Kultur- und Weiterbildungsangebot zu schaffen. Möglichst viele Menschen sollen zu einem Ort der Begegnung, des Lernens und der Inspiration zusammenkommen. Um diese Vision zu verwirklichen, unterstützt der Deutsche Bibliotheksverband verschiedene Programme, die gezielt auf die Stärkung der Bibliotheken abzielen. Dazu gehört unter anderem das BKM-Soforthilfeprogramm „Vor Ort für Alle“, das sich speziell an ländliche Räume richtet.

In einer Zeit, in der die digitale Welt immer mehr an Bedeutung gewinnt, verfolgt die Bibliothek auch innovative Ansätze. Das Projekt „WissensWandel“ unterstützt digitale Angebote, während „Total digital!“ kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche fördert. Wenn es also um die Zukunft der Bibliotheken geht, hat die Chemnitzer Stadtbibliothek ein gutes Händchen, sich als gesellschaftlicher Knotenpunkt zu positionieren und den Herausforderungen der heutigen Zeit mit einem frischen Ansatz zu begegnen.

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OrtChemnitz, Deutschland
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