Prozessauftakt in Chemnitz: Ehepaar wegen Bau-Bestechung vor Gericht!
Ehepaar in Chemnitz wegen Bestechung und Untreue angeklagt. Prozess startet am 25.08.2025 – mögliche Haftstrafen im Raum.

Prozessauftakt in Chemnitz: Ehepaar wegen Bau-Bestechung vor Gericht!
Am Landgericht Chemnitz hat heute ein Prozess begonnen, der die tiefen Abgründe in der Bauwirtschaft aufzeigt. Im Mittelpunkt stehen ein 48-jähriger Bauleiter und seine Frau, die wegen Bestechung und Bestechlichkeit angeklagt sind. Die Anklage umfasst 47 Fälle, in denen geschätzte 2,7 Millionen Euro im Spiel sind. In diesem groß angelegten Korruptionsfall geht es vor allem um Bauprojekte für Altenheime in Sachsen, darunter Städte wie Glauchau, Limbach-Oberfrohna und Plauen. Ein ehrliches Geschäft sieht anders aus, das zeigen die Vorwürfe, die schon ab dem Jahr 2018 bis ins Jahr 2022 zurückreichen, wie MDR meldet.
Bereits bei den ersten Gerichtsterminen wurde schnell klar: Der Bauleiter soll Bestechungsgelder gefordert haben, um lukrative Bauaufträge zu vergeben. Laut den Informationen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden wurden die Aufträge ohne Ausschreibung vergeben und die Preise um bis zu 20 Prozent erhöht. Erhebliche Einnahmen flossen durch überhöhte Rechnungen und Scheinrechnungen, die über die Firma der Ehefrau abgewickelt wurden. Diese Gelder wurden nach Abschluss der Arbeiten dann für den Betrieb eines Pferdehofs und einer Pferdezucht in Chemnitz genutzt.
Die Vorwürfe
Die Vorwürfe gegen den Bauleiter umfassen die gewerbs- und bandenmäßige Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr sowie Untreue. Seine Frau wird der Beihilfe zur Bestechlichkeit und Geldwäsche in 45 Fällen beschuldigt. Bei den Verhandlungen hat der Angeklagte zwar bereits Scheinrechnungen gestanden, jedoch behauptet er, das System sei ihm vorgeben worden. Ob daraus nun das Gericht ein gutes Händchen hat, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Die Generalstaatsanwaltschaft spricht von einem Vorgehen, das systematisch organisiert war. Die tatsächlichen Ausmaße der Korruption wurden erst nach umfangreichen Ermittlungen sichtbar, die auch Telefonüberwachungen umfassten. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurde die Integrierte Ermittlungseinheit Sachsen (INES) ins Leben gerufen, um der Korruption und organisierten Kriminalität in der Bauwirtschaft den Garaus zu machen.
Der weitere Verlauf
Die nächste Verhandlung findet am Mittwoch statt, bei der Zeugen, darunter Geschäftsführer des Unternehmens und beauftragte Firmen, gehört werden. Es wird erwartet, dass der Prozess mehrere Wochen andauert, with bisherigen Vorhersagen bis Anfang Oktober. Der Angeklagte schätzt den Gesamtschaden auf etwa 1,3 Millionen Euro, was die Dimension dieses Korruptionfalls noch verstärkt. Das Gericht hält eine Haftstrafe von maximal viereinhalb Jahren für den Mann und eine Bewährungsstrafe für seine Frau für möglich.
Die Chancen, die hinter diesem Prozess stehen, sind gering für das angeklagte Ehepaar, doch in der Welt der Bauaufträge könnte die Geschichte viele aufmerken lassen. Schließlich ist Korruption ein gefährliches Spiel, das oft nur die Reichen und Mächtigen begünstigt und dabei das Vertrauen vieler Menschen in die öffentliche Hand und den fairen Wettbewerb gefährdet. Wir bleiben dran und berichten, wie sich dieser bemerkenswerte Fall weiterentwickelt. Für weitere Informationen zu den frühen Entwicklungen in diesem Prozess siehe auch Medienservice Sachsen.