Dresden im Ukraine-Hilfe-Streit: Ausländerrat auf dem Prüfstand!
Dresden im Ukraine-Hilfe-Streit: Ausländerrat auf dem Prüfstand!
Dresden, Deutschland - In Dresden wird zurzeit heftig über die Verteilung von Fördergeldern für die Ukraine-Hilfe diskutiert. Die Stadt hat beschlossen, 200.000 Euro an den Ausländerrat Dresden zu vergeben, anstatt an den Verein „Plattform Dresden“ unter der Leitung von Natalia Bock. Dies geht aus einem Bericht der Sächsischen.de hervor.
Die Entscheidung ist nicht ohne Kontroversen. Ein Vertreter des Oberbürgermeisters, Jan Donhauser (CDU), stoppte das Verfahren vorübergehend, nachdem die ukrainische Botschaft intervenierte. Botschafter Oleksii Makeiev reagierte überrascht auf die Entscheidung und betonte, dass die „Plattform Dresden“ ein zentraler Partner für die ukrainische Community sei und die neue Organisation dem Publikum nicht ausreichend bekannt sei.
Die Hintergründe und Bedenken
Olga Sperling, die Geschäftsführerin des Ausländerrates, wies Vorwürfe zurück, dass es an Kontakt zur ukrainischen Community mangele. Ihre Büros hätten seit Beginn des Krieges regen Zulauf. Zudem unterbreitete der Ausländerrat ein Kooperationsangebot an die „Plattform Dresden“, das eine Personalübernahme und Mittelweitergabe beinhaltet. Damit möchte man ein gemeinsames Vorgehen in der Ukraine-Hilfe ermöglichen.
Aber die Kritiker sind nicht leise. In der Stadtverwaltung und im Stadtrat gibt es vereinzelt harsche Vorwürfe. Thomas Lehmann (CDU) kritisierte die Entscheidung als nicht im Sinne des Stadtrats und die Grünen beantragten eine Akteneinsicht. Ihre Fraktionsvorsitzende Agnes Scharnetzky fordert mehr Transparenz und einen sensiblen Umgang mit den existierenden Organisationen, die sich seit langem um die Geflüchteten bemühen. Bis Ende 2024 erhielt der Verein von Natalija Bock bereits Fördergelder von der Stadt, was die Gemüter noch mehr erhitzt.
Die Zukunft der Ukraine-Hilfe in Dresden
Das geplante „Ukrainische Zentrum“ soll eine Plattform für soziale und integrationsfördernde Projekte bieten. Es richtet sich sowohl an die ukrainische Community als auch an die gesamte Stadtgesellschaft. Ziel ist es, die Eigenverantwortung der Geflüchteten zu fördern und den Zugang zu Arbeit, Bildung, Gesundheit und Wohnen zu verbessern. Die Projektziele sollen bis zum 31. Dezember 2026 erreicht werden, da die bisherige zentrale Anlaufstelle am 31. Dezember 2024 ihre Finanzierung ausläuft, wie die Stadt mitteilt.
Gemäß einem Haushaltsbeschluss des Stadtrates werden für die Jahre 2025 und 2026 jeweils 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Interessierte können Kurzkonzepte zur Betreibung des Integrationszentrums bei der Stadtverwaltung einreichen. Hierbei wird die Vergabe der Mittel nach der Fachförderrichtlinie Soziales der Landeshauptstadt Dresden erfolgen.
Das Thema bleibt angespannt, und es sind weitere Gespräche zwischen der Stadt und den Organisationen geplant. Als eines ist klar: In der städtischen Ukraine-Hilfe gibt es viele Meinungen und Interessen, die gehört werden müssen, um synergetische Ansätze zu finden und die besten Lösungen für die Betroffenen zu erarbeiten.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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