Eisenbahnbrücke in Dresden: Ornament bricht heraus – Straße gesperrt!

Eisenbahnbrücke in Dresden: Ornament bricht heraus – Straße gesperrt!

Bischofsplatz, 01099 Dresden, Deutschland - Am Dienstagabend, gegen 21.30 Uhr, ist in der Dresdner Neustadt ein nicht alltägliches Ereignis geschehen: Ein etwa 40 Zentimeter großes Ornament ist aus der Eisenbahnbrücke am Bischofsplatz herausgebrochen. Dieses Stück ist vermutlich aus Sandstein gefertigt und hat, glücklicherweise, keine Verletzten gefordert. Die Polizei hat daraufhin die Straße entlang der Unterführung bis zur Behebung des Problems für den gesamten Verkehr gesperrt. Erst gegen 23.30 Uhr wurde die Straße wieder freigegeben.

Was genau zum Ausbruch des Ornamentes geführt hat, bleibt bislang unklar. Die Deutsche Bahn war umgehend vor Ort, um die Situation zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten. Laut Sächsische scheint es sich um einen Einzelfall zu handeln, doch die Fragestellung der Sicherheit von Brücken beschäftigt viele Kommunen in Deutschland.

Brücken in Deutschland – Ein sanierungsbedürftiges Thema

Im gesamten Bundesgebiet gibt es schätzungsweise 130.000 Brücken, von denen jede 7. bis 8. sanierungsbedürftig ist. Besonders ins Rampenlicht geraten derzeit viele Bauwerke, die vor allem zwischen 1960 und 1985 errichtet wurden. Ein besorgniserregendes Beispiel bildet die Nossener Brücke in Dresden, die seit 2019 Risse in den Schweißnähten aufweist. Ab Dezember sollen zwei von vier Spuren gesperrt werden, um weitere Schäden zu verhindern. Ein diesbezüglicher Schritt wird auch notwendig, da bei einer Sonderprüfung Ende Oktober 2024 drei Risse, darunter ein beeindruckender Riss von 27 cm Länge, festgestellt wurden. Werden Risse von 30 cm überschritten, kann dies erhebliche Verkehrsbeschränkungen zur Folge haben, da eine Limitierung der Achslasten verordnet werden muss. Die nötigen Reparaturen sind wetterbedingt erst ab April 2025 möglich, während ein Großprojekt zum Neubau der gesamten Nossener Brücke in Planung ist.

Doch nicht nur die Nossener Brücke bedarf Aufmerksamkeit. Die Budapester Straße, ebenfalls eine Spannbetonbrücke aus dem Jahr 1967, wird aufgrund von Sicherheitsbedenken einer erweiterten Prüfung unterzogen. Dies geschieht im Rahmen einer Sonderprüfung, die nach dem Teil-Einsturz der Carolabrücke angeordnet wurde. Mit innovativen Messtechniken wie Schallemissionsmessungen und faseroptischen Dehnmessungen sollen Schwachstellen erkannt werden. Der Ausbau der Messsysteme läuft seit Mai 2024, wobei die Firma Marx Krontal Partner beauftragt wurde.

Die finanziellen Herausforderungen

Die Suche nach finanziellen Mitteln für die Instandsetzung und den Neubau von Brücken in Deutschland gestaltet sich als eine große Herausforderung. Bis 2030 muss mit Investitionen von insgesamt 11 Milliarden Euro für die Sanierung von Brücken gerechnet werden. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da viele Brücken, insbesondere Eisenbahnbrücken, ihre Nutzungsdauer überschritten haben und potenziell nicht mehr sicher sind. Laut den aktuellen Zahlen sind etwa 1.000 Bahnbauwerke in der Bundesrepublik Deutschlands über 100 Jahre alt und müssen dringend saniert oder ersetzt werden. Allein die Deutsche Bahn plant, bis 2029 insgesamt 2.000 Brücken zu modernisieren.

Der Wiederbeschaffungswert der Bahnbrücken beläuft sich auf 7,7 Milliarden Euro, was die Dringlichkeit der Investitionen unterstreicht. In Anbetracht der Tatsache, dass etwa 70 % der Brücken an Bundesfernstraßen aus Stahl- und Spannbeton bestehen, ist ein zügiges Handeln gefragt, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu wahren. Eine mangelnde Finanzierung erschwert die proaktive Erhaltung der Infrastruktur, wobei Rechnungshöfe der Bundesländer anmerken, dass hier ein erheblicher Investitionsstau vorliegt. Ein Bericht auf Baunetzwerk hebt hervor, dass es bis 2030 einen Bedarf an jährlichen Investitionen von bis zu 15,2 Millionen Euro geben müsste, um die Sicherheit der Brücken zu gewährleisten.

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Brücken in Deutschland verdeutlichen, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Die Ereignisse in Dresden sind ein klarer Hinweis auf die Herausforderungen, die viele Städte bundesweit erwarten, solange nicht zeitnah die nötigen Maßnahmen zur Sicherung und Erneuerung getroffen werden.

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OrtBischofsplatz, 01099 Dresden, Deutschland
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