Insolvenzgefahr in Sachsen-Anhalt: Mittelstand kämpft ums Überleben!
In Sachsen-Anhalt stiegen die Insolvenzzahlen stark, während das wirtschaftliche Umfeld von Unsicherheiten geprägt ist. Unternehmen kämpfen um Existenz.

Insolvenzgefahr in Sachsen-Anhalt: Mittelstand kämpft ums Überleben!
In der jüngsten Vergangenheit hat die Insolvenzlage in Deutschland insbesondere im Mittelstand mehr und mehr Aufmerksamkeit erregt. Das auch Sachsen-Anhalt betrifft, wo die Zahlen seit 2021 kontinuierlich ansteigen, jedoch weiterhin unter den Werten vor der Corona-Pandemie bleiben. Laut MDR sind die neuesten Statistiken besorgniserregend. Im September 2024 meldeten bundesweit 1.481 Unternehmen Insolvenz an, was einen Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einen massiven Anstieg von 64 Prozent im Vergleich zu den durchschnittlichen Werten der Jahre 2016 bis 2019 darstellt.
Besonders betroffen sind kleinere Betriebe, wie im Fall des Metallbau-Unternehmens, dessen Angestellte Maria Kiernicki alleinerziehende Mutter ist und auf Teilzeitarbeit angewiesen ist. Diese ist im Metallbau rar und Kai Gründel, der Geschäftsführer des Fleisch- und Wurstwarenherstellers Delikata, sieht sich in einer ähnlichen Lage. Er sagt, dass seine Branche unter der schlechten Auftragslage leidet und die Überlegung einer Insolvenz nicht ausgeschlossen ist, obwohl Gründel hofft, sich mit einem Sanierungsprozess stabilisieren zu können.
Die Auswirkung der Corona-Pandemie
Die aktuelle Rezession und die Nachwirkungen der Corona-Krise haben laut Steffen Müller, einem Experten für Insolvenzen, einen klaren Einfluss auf die steigenden Zahlen. Vor der Pandemie hatten staatliche Hilfsmaßnahmen und die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht dazu geführt, dass die Insolvenzen im Jahr 2020 zurückgingen. Von 15.800 Verfahren war das ein Rückgang von fast 16 Prozent im Vergleich zu 2019, was jedoch eher als ein temporärer Effekt zu werten ist. Die Unterstützung durch den Staat half vielen Unternehmen, ihre Liquidität zu sichern, bevor die Realität wieder zuschlug und sie mit den Folgen der Krise konfrontiert wurden, wie auch Bundesbank feststellt.
In Sachsen-Anhalt sind die Insolvenzen weniger dramatisch gestiegen als im bundesweiten Durchschnitt. Trotzdem muss man sagen, dass sich die Gründerszene in der Region deutlich verkleinert hat. Dies ist ein Alarmzeichen für die wirtschaftliche Stabilität in der Region. Ein Beispiel dafür ist die A2B Piping Solutions GmbH, die Anfang 2025 Insolvenz anmeldete, gefolgt von zahlreichen anderen Unternehmen, die denselben Schritt gingen.
Weitere Insolvenzen
Die Liste der insolventen Unternehmen zieht sich durch Magdeburg und Umgebung. Neben der A2B Piping Solutions GmbH meldeten unter anderem die Stock Dach GmbH und die HOME ENERGY MAGDEBURG GmbH & Co. KG ebenfalls Insolvenz an. Diese trendbejahenden Meldungen spiegeln die angespannte Stimmungslage im Mittelstand wider, wo auf der einen Seite einige Unternehmen durch Sanierungsmaßnahmen trotzen, auf der anderen Seite aber auch weggebrochene Aufträge für unzählige Betriebe ein großes Problem darstellen. Eine besondere Betroffenheit zeigt sich auch im Gastronomiebereich, wie bei der SCHACHT und ROSEN Gastronomie GmbH in Halle (Saale), die ebenfalls im Januar 2025 den Insolvenzantrag stellte.
Für viele Angestellte, wie auch für die fünf Mitarbeiter von Delikata, die während der Sanierung ihre Stellen verloren haben, sind diese Entwicklungen oft mit existenziellen Sorgen verbunden. Die Unsicherheit, ob der eigene Arbeitsplatz gesichert ist, belastet die Menschen in Sachsen-Anhalt und weit darüber hinaus. Sollte die wirtschaftliche Lage nicht stabiler werden, könnten wir noch mehr negative Entwicklungen in der Unternehmenslandschaft erwarten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Insolvenzen im Mittelstand ein wachsendes Problem sind, sowohl in Sachsen-Anhalt als auch bundesweit. Es bleibt zu hoffen, dass Unternehmen und Beschäftigte in dieser herausfordernden Zeit Unterstützung finden und dass wirksame Strategien entwickelt werden, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben.