Jahrhunderthochwasser droht: Sachsen-Anhalt muss jetzt handeln!

Jahrhunderthochwasser droht: Sachsen-Anhalt muss jetzt handeln!

Sachsen-Anhalt, Deutschland - In den letzten Jahren sind Hochwasserereignisse in Deutschland häufig in die Schlagzeilen geraten. Besonders hoch ist das Risiko in Sachsen-Anhalt, wo laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ein stark erhöhtes Schadenspotenzial durch Jahrhunderthochwasser besteht. Der Hochwasser-Risikograd für Sachsen-Anhalt liegt bei 7,04, was bedeutet, dass fast 9.000 Wohnadressen in dem Bundesland potenziell gefährdet sind. Auch der Großteil der Landesfläche ist betroffen, da 5,9 Prozent als Hochwasserrisikogebiete ausgewiesen wurden. Dies ist der dritthöchste Wert in Deutschland. Happy news für Bayern, welche mit 65.517 betroffenen Adressen die traurige Spitzenposition einnimmt, während Berlin das niedrigste Risiko aufweist, mit einem Wert von nur 3,01, so sueddeutsche.de.

Das Hazard-Management in Deutschland ist jedoch noch ausbaufähig. Die DUH übt scharfe Kritik an der unzureichenden Vorsorge der Bundesländer, insbesondere in Bezug auf den Hochwasserschutz. Ein stärkerer Fokus auf naturbasierte Hochwasserschutzmaßnahmen ist dringend erforderlich. Diese beinhalten beispielsweise die Renaturierung von Flüssen und die Rückverlegung von Deichen, während rein technische Lösungen nur in Ausnahmen verwendet werden sollten. Es wird erwartet, dass Jahrhunderthochwasser statistisch einmal alle 100 Jahre auftreten, allerdings sind aufgrund des Klimawandels häufigere Wasserstände durchaus möglich.

Risikograd in Niedersachsen

Doch nicht nur Sachsen-Anhalt ist betroffen. Auch Niedersachsen gehört zu den Bundesländern mit einem hohen Hochwasser-Risikograd. State-of-the-art dast zählte die DUH insgesamt 23.886 Wohnanschriften in Hochwasser-Risikogebieten. Hier gelten etwa 2,96 Prozent der Landesfläche als gefährdet. Niedersachsen reiht sich somit unter die Bundesländer mit den höchsten Risiken ein, unter anderem zusammen mit Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Umweltminister Christian Meyer (Grüne) fordert ein zukunftsträchtiges Hochwasserschutzgesetz des Bundes, das sowohl Regeln zur Wasserentnahme aus Flüssen als auch Anreize zum Wassersparen beinhaltet. Diese Forderungen wurden unterstützt durch den Masterplan Wasser, der von Meyers Ministerium entwickelt wurde. Hier werden auch mehr Daten zu Hochwasserschutzmaßnahmen gefordert, um einen besseren Vergleich zwischen den Ländern zu ermöglichen, wie ndr.de berichtet.

Die Rolle des Klimawandels

Klimawissenschaftler sind sich einig, dass die Häufigkeit und Intensität von extremen Niederschlägen seit den 1950er Jahren zugenommen hat – vor allem durch die Klimaerwärmung. Mit einer Temperaturerhöhung von einem Grad kann die Luft etwa sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen. In Deutschland lag das Jahr 2023 nach Informationen von deutschlandfunk.de sogar auf dem wärmsten Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies führt dazu, dass nicht nur Küstenüberschwemmungen durch den ansteigenden Meeresspiegel, sondern auch Starkregenereignisse in Binnenregionen zunehmen. Der Hochwasserschutz ist daher entscheidend, um in Zukunft schlimmere Szenarien zu vermeiden.

Zusammenfassend ist es evident, dass sowohl Sachsen-Anhalt als auch Niedersachsen, und zahlreiche andere Bundesländer mit enormen Herausforderungen im Hinblick auf Hochwasserrisiken konfrontiert sind. Hier bedarf es dringend eines koordinierten Vorgehens, um den Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur sicherzustellen. Ein Umdenken, welches den Fokus auf nachhaltige, naturbasierte Lösungen legt, könnte dem entgegenwirken.

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OrtSachsen-Anhalt, Deutschland
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