Abschiebeflug nach Bagdad: 43 Iraker verlassen Deutschland heute!

Abschiebeflug nach Bagdad: 43 Iraker verlassen Deutschland heute!

Leipzig, Deutschland - Am 22. Juli 2025 startete ein Abschiebeflug vom Flughafen Leipzig/Halle in Richtung Bagdad, Irak. Um 10:52 Uhr hob die Maschine ab, nachdem der ursprünglich für 7 Uhr geplante Abflug wegen technischer Schwierigkeiten auf den Vormittag verschoben worden war. An Bord befanden sich 43 irakische Staatsbürger, die von den Behörden als ausreisepflichtig eingestuft wurden. Thüringen war federführend bei der Organisation dieser Aktion, teilte die Thüringer Justizministerin Meißner mit. Einige der Abgeschobenen sind alleinstehende Männer, von denen manche strafrechtliche Vorbelastungen aufweisen, was die Abschiebung näher erklärt. Laut Deutschlandfunk war dies die erste größere Rückführungsaktion in dieser Form seit dem Jahr 2022, wo bereits 816 Iraker aus Deutschland abgeschoben wurden.

Die Polizei sorgte für die Sicherheit während der Abfertigung des Fluges. Es handelte sich um einen bereits am Vortag im Einsatz befindlichen Charterflug einer türkischen Airline, der auf den Abflug wartete. Diese Rückführung steht im Kontext der aktuellen Diskussion über Migration und Sicherheitslage in Deutschland. Am Tag der Abschiebung berieten die EU-Innenminister in Kopenhagen über Maßnahmen zur Migrations- und Sicherheitspolitik, wobei auch Rückführungen abgelehnter Asylbewerber thematisiert wurden, wie die Tagesschau berichtet.

Ein Blick auf die Abschiebepraxis

Die Abschiebungen geraten zunehmend in die Kritik. Während die Bundesregierung die Maßnahmen als notwendig für die öffentliche Sicherheit ansieht, wird von Flüchtlingsorganisationen wie Pro Asyl auf die schwierige Lage der Betroffenen hingewiesen. Kritiker, darunter die Grünen, sprechen von „Symbolpolitik“. Es ist ein heikles Thema, denn der letzte Abschiebeflug nach Afghanistan hat ebenfalls für viel Aufregung gesorgt. Am 21. Juli hob ein Flugzeug mit 81 abgelehnten afghanischen Asylsuchenden ab, was massive Bedenken hinsichtlich der Sicherheitslage unter der Herrschaft der Taliban aufwarf.

Der Innenminister Dobrindt bezeichnete die afghanischen Abgeschobenen als „schwere und schwerste Straftäter“. Diese Einstufung wirft Fragen auf, weshalb Abgeschobene trotz der Gefahren in ihrem Heimatland zurückgeführt werden. Laut Tagesschau werden weitere Abschiebeflüge nach Afghanistan vorbereitet, und afghanische Konsular-Mitarbeiter dürfen erstmals seit der Machtübernahme durch die Taliban wieder einreisen. Der Druck auf die Bundesregierung wächst, einen klaren Kurs in der Migrationspolitik zu definieren, der den rechtlichen und humanitären Herausforderungen gerecht wird.

Mit diesem Abschiebeflug nach Bagdad und den gleichzeitigen Bemühungen um Rückführungen nach Afghanistan zeigt sich einmal mehr, wie komplex und umstritten das Thema Migration in Deutschland ist. Die Situation bleibt angespannt, und die Reaktionen der Gesellschaft sind gemischt. Sicher ist, da liegt noch viel an, sowohl bei der politischen als auch bei der gesellschaftlichen Aufarbeitung der Thematik.

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OrtLeipzig, Deutschland
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