Borna: Eltern empört über Russisch-Zwang statt Spanischwahl!

Borna: Eltern empört über Russisch-Zwang statt Spanischwahl!
Borna, Deutschland - Am Gymnasium Borna sorgt die Zuweisung von 19 Sechstklässlern zu Russisch für Aufregung. Obwohl diese Schüler ursprünglich Spanisch als zweite Fremdsprache gewählt hatten, wurde die Entscheidung durch ein Losverfahren getroffen. Nur 56 Plätze für Spanisch standen zur Verfügung, während 96 Schüler diesen Kurs wünschten, was zu einer emotionalen Reaktion bei den betroffenen Kindern geführt hat, berichten Eltern. Der Elternrat, vertreten durch Carina Kühnel, kritisiert die Zwangszuweisung und hinterfragt die Sinnhaftigkeit des Festhaltens an Russisch, einer Sprache, die zunehmend weniger gewünscht ist, wie lvz.de berichtet.
Sechs Schüler hatten Russisch gewählt, während 19 zusätzlich per Losverfahren zugewiesen wurden. Schulleiter Axel Mohr verteidigt das Sprachkonzept des Gymnasiums und betont, dass Russisch als verbreitete Sprache langfristig erhalten bleiben solle. Allerdings weist die Schulbehörde darauf hin, dass es keinen Rechtsanspruch auf eine bestimmte Fremdsprache gibt.
Kritik am Losverfahren
Der Streit um die Pflichtfremdsprache Russisch ist nicht neu. Bereits 2021 gab es ähnliche Problematiken an anderen Schulen in Sachsen. Die Schulordnung, die für alle öffentlichen allgemein bildenden Gymnasien im Freistaat Sachsen gilt, sieht ein Losverfahren zur Vergabe der Plätze vor, sollte die Nachfrage höher sein als die verfügbaren Plätze. In der Regel werden hierbei Russisch- und Französischklassen eingerichtet. Oft übersteigt die Nachfrage nach Französisch sogar die nach Russisch, was zur Umleitung von Schülern in die Russischklassen führen kann, wie dresdner-fachanwaelte.de erklärt.
Am Gymnasium Borna haben die betroffenen Eltern die Möglichkeit, gegen die Zuweisung Beschwerde einzulegen. Diese rechtlichen Schritte sind im Kontext der aktuellen Regelungen besonders bedeutsam, da Schüler das Recht haben, innerhalb der bestehenden Kapazitäten nach ihren Wahlentscheidungen unterrichtet zu werden. Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Dresden von 2013 bestätigte, dass Schulen auch über die begrenzte Klassenobergrenze von 28 Schülern hinaus Plätze bereitstellen müssen, wenn das Losverfahren fehlerhaft ist.
Zukunft der Sprachausbildung
In den Klassen 5 und 6 kommt den Fremdsprachen eine orientierende Funktion zu, bevor in den höheren Klassen besondere Profile eingerichtet werden. Die gegenwärtigen Entwicklungen am Gymnasium Borna werfen Fragen zur langfristigen Strategie und Akzeptanz von Fremdsprachen im sächsischen Bildungssystem auf. Die Schullaufbahnberatung prognostiziert, dass die Schüler auch in den höheren Klassenstufen von den gewählten Sprachprofilen profitieren sollten, um die Herausforderungen des globalen Arbeitsmarktes zu meistern. Die Schullaufbahnempfehlungen zu Profilen ab dem 8. Schuljahr sind daher eine entscheidende Phase in der schulischen Ausbildung.
Abschließend bleibt abzuwarten, wie die Schulleitung und die Schulbehörden auf die derzeitigen Herausforderungen reagieren und welche Maßnahmen ergriffen werden, um eine gerechte und bedarfsgerechte Fremdsprachenausbildung zu gewährleisten. Eltern und Schüler hoffen, dass ihre Stimmen im Schulkontext Gehör finden werden, um die bestmöglichen Bildungswege zu fördern.
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Ort | Borna, Deutschland |
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