Feldhamster-Babyboom im Zoo Leipzig: Aufregung um quirlige Nachkommen!

Feldhamster-Babyboom im Zoo Leipzig: Aufregung um quirlige Nachkommen!

Leipzig, Deutschland - Im Zoo Leipzig geht es derzeit ganz schön rund – und das liegt nicht nur an den Elefanten und Tigern! Viel Aufregung gibt es auch um die kleinen Feldhamster, die in der Zuchtstation des Zoos munter Nachwuchs produzieren. Die Tierpflegerinnen Vivien und Tina sind dabei, die Hamster-Babys auf den Umzug in ihr neues Zuhause vorzubereiten. Der erste Wurf des Jahres entwickelt sich äußerst prächtig, und die kleinen Nager sind schon ganz selbstständig, suchen jedoch ab und zu noch die Nähe ihrer Mama.

Vor dem großen Umzug stehen allerdings noch einige Vorbereitungen an: Zuerst muss das Geschlecht jedes Hamsters überprüft werden. Bei einer ersten Zählung fehlt jedoch zunächst ein kleines Hamstermädchen – es wird nur fünf von sechs gefunden. Doch nach eingehender Suche entdecken die Pflegerinnen das vermisste Tierchen in einer gemütlichen Ecke unter dem Stroh. Der kleine Hamster wird gewogen und als relativ schwer für sein Alter eingestuft. Schließlich ziehen alle sechs Geschwister – zwei Jungs und vier Mädchen – in ihr neues Zuhause im Zoo ein, während die Mutter-Hamsterin sich erholen kann.

Ein Trend, der Hoffnung gibt

Die Zucht der Feldhamster ist nicht nur ein schöner Anblick im Zoo, sondern steht auch im Rahmen eines bedeutenden Artenschutzprojektes. Die Bestände der Feldhamster in Deutschland sind erschreckend um 99 Prozent zurückgegangen, diese kleinen Tiere sind weltweit auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht eingestuft. Umso wichtiger sind die Initiativen wie das Pilotprojekt des Arbeitskreis Kooperativer Feldhamsterschutz des NABU Sachsen, das in Zusammenarbeit mit dem Zoo Leipzig, dem Bergzoo Halle und dem Tierpark Berlin betrieben wird. Ab 2024 beginnt man mit der Nachzucht von Feldhamstern in Deutschland.

Die erste Auswilderung im Jahr 2024 war ein voller Erfolg: 71 Feldhamster konnten zurück in die Freiheit entlassen werden. Im Jahr 2025 rechnet man mit der Auswilderung fast dreimal so vieler Hamster, was für die Zukunft der Art Hoffnung gibt. So wurden im Mai des laufenden Jahres bereits 15 weitere Feldhamster erfolgreich ausgewildert.

Gemeinsam stark für den Feldhamster

Doch auf die Züchter und die Zoos allein kommt es nicht an. Lokale Landwirte spielen eine entscheidende Rolle für die Wiederherstellung nachhaltiger Lebensräume für die Feldhamster. Sie müssen ihre Flächen „feldhamsterfreundlich“ bewirtschaften, um die Auswilderung zu unterstützen. Dazu gehören unter anderem Anbaumethoden wie der Anbau verschiedener Kulturen in Streifen oder das Anlegen von Blühstreifen. Auch der Verzicht auf schädliche Pflanzenschutzmittel ist von großer Bedeutung.

Das Ziel ist klar: zusätzliche geschützte Lebensräume zu schaffen und die hamsterfreundlichen Äcker, die derzeit auf 55 Hektar wachsen, zu erweitern. Diese Flächen sind klug mit Elektrozäunen gegen Fressfeinde wie Füchse gesichert und werden regelmäßig überwacht. Langfristig muss jedoch auch dafür gesorgt werden, dass die neuen Feldhamstergebiete durch Korridore verbunden werden, um den Austausch zwischen den Populationen zu maximieren.

Insgesamt zeigt das Engagement im Zoo Leipzig und die Kooperation mit Landwirten: Wenn alle zusammenarbeiten, können wir die kleinen Feldhamster nicht nur retten, sondern auch eine ganze Art wieder zum Blühen bringen.

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OrtLeipzig, Deutschland
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