75 Jahre Christoph Wetzel: Meisterwerke der Menschlichkeit in Meißen!
Christoph Wetzel, "Menschenmaler", feiert seine Kunst mit einer Retrospektive in Meißen anlässlich seines 75. Geburtstags.

75 Jahre Christoph Wetzel: Meisterwerke der Menschlichkeit in Meißen!
Christoph Wetzel, ein Name, der in der Welt der Kunst und insbesondere in Dresden einen besonderen Klang hat. Der 75-jährige Künstler ist nicht nur berühmt für seine beeindruckenden Porträts, sondern auch für seine bedeutenden Arbeiten, die den Glauben und das menschliche Schicksal thematisieren. Aufgewachsen in einem Pfarrhaushalt in Berlin, fand Wetzel schon früh seine Leidenschaft für die Malerei. Doch der Weg zur Kunst war nicht ohne Steine: Seine Eltern rieten ihm ab, Kunst zu studieren. Trotzdem ließ sich Wetzel nicht entmutigen und bewarb sich in seinen 20ern an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, wo er schließlich angenommen wurde. Seine Zeit dort beschrieb er später allerdings als ernüchternd, da er sich praktische Anleitungen von seinen Professoren wünschte, die ihm jedoch vorenthalten blieben. Initiale Enttäuschung ließ ihn die alte Gemäldegalerie Alte Meister als seine wahre Akademie entdecken, wo er viel über die Meisterwerke der Vergangenheit lernen konnte.
Bei wetzel.de beschreibt er sich selbst als „Menschenmaler“, dessen Kunst sich stark um die Darstellung von Menschen und ihren individuellen Schicksalen dreht. Besonders eindrucksvoll sind seine Werke, die oft jahrelange Arbeit erfordern, während andere binnen eines Tages entstehen können. Ein bemerkenswertes Beispiel ist sein Porträt des syrischen Jungen Alan Kurdi, das die Tragödien unserer Zeit sensibel aufgreift. Wetzel hat bereits fast eintausend Porträts gemalt und bringt dabei sein tiefes Einfühlungsvermögen und psychologisches Verständnis in die Porträtierten ein. Seine Gemälde sind oft im Dialog mit großen Vorbildern seiner Kunst, was ihm hilft, ein tieferes Verständnis für die menschliche Bedingung zu entwickeln.
Ein Leben für die Kunst
Nach seinem Studium in Dresden zwischen 1967 und 1973, wo er ein Diplom als Wand- und Tafelmaler erwarb, absolvierte Wetzel eine Restauratorenausbildung an den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden. Seit 1977 ist er freischaffend tätig und lehrte einige Jahre an der Zeichenschule der Porzellan-Manufaktur Meissen. Seit 2014 hat er seinen Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegt. Besondere Aufmerksamkeit erlangte Wetzel durch die Neugestaltung der Kuppel der Dresdner Frauenkirche, die er zwischen 2004 und 2005 vollendete, sowie durch die Rekonstruktion eines kriegszerstörten Deckengemäldes für das Oratorium Marianum in Wroclaw zwischen 2012 und 2014.
Im Rahmen seines 75. Geburtstags wird in der Albrechtsburg Meißen eine Retrospektive zu sehen sein, die unter dem Titel „Passion Mensch“ über 60 Gemälde, 25 Zeichnungen sowie zahlreiche Skulpturen umfasst. Die Auswahl für diese Ausstellung nahm Wetzel gemeinsam mit seinem Freund und Kurator Uwe Michel vor. Für Wetzel ist die Malerei nicht nur ein Handwerk, sondern auch ein Weg, um mit Themen wie Tod und Schuld umzugehen und Kraft aus seinem christlichen Glauben zu schöpfen. Ein sehr persönliches Werk ist das Porträt seines schlafenden Vaters, das unter tiefen emotionalen Umständen entstanden ist – ein Ausdruck davon, wie eng Kunst und Leben oft miteinander verwoben sind.
Ein Blick in die Zukunft
Die vielschichtige und emotionale Arbeit von Christoph Wetzel wird auch weiterhin Spuren hinterlassen. Seine Kunst ist nicht nur ein Spiegel der menschlichen Erfahrungen, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens und des Daseins. In einer Zeit, in der die Welt mit Herausforderungen konfrontiert wird, bleibt Wetzel ein bedeutender Vertreter der Menschenmalerei, der mit jedem Pinselstrich versucht, das Unfassbare zu fassen und die Geschichten der Menschen hinter seinen Bildern lebendig werden zu lassen. Weitere Informationen über sein Schaffen und die bevorstehende Ausstellung finden Sie auf mdr.de und auf seiner persönlichen Seite.