Sachsen und Thüringen: Alte Gefängnisse bis 2030 weiter im Betrieb!

Sachsen und Thüringen: Alte Gefängnisse bis 2030 weiter im Betrieb!

Hohenleuben, Deutschland - Ein Blick auf die Gefängnisse in Sachsen und Thüringen zeigt, dass die beiden Bundesländer weiterhin an ihren alten Haftanstalten festhalten wollen. Wie diesachsen.de berichtet, rechnen beide mit lediglich geringen Zusatzkosten, um die alten Anstalten bis zur Inbetriebnahme des neuen Großgefängnisses in Zwickau-Marienthal bis voraussichtlich 2030 weiterzubetreiben.

Betroffen sind die Gefängnisse in Zeithain, die alte JVA Zwickau sowie das Gefängnis Hohenleuben. In den ersten beiden Anstalten sind, so die Angaben, keine größeren Investitionen mehr erforderlich, während das Gefängnis Hohenleuben, das in den 1980er Jahren erbaut wurde, sich in einem guten baulichen Zustand befindet. Hierfür sind jährlich etwa 250.000 Euro für Instandhaltungsarbeiten veranschlagt.

Ein langer Weg zum neuen Gefängnis

Der Bau des neuen Gefängnisses in Zwickau-Marienthal ist ein Projekt, das sich mittlerweile über Jahre hinzieht. Ursprünglich sollten die ersten Gefangenen 2019 einziehen, doch Bauverzögerungen und erhebliche Kostensteigerungen haben den Zeitplan durcheinandergebracht. Aktuell schätzt man die Baukosten auf bis zu 500 Millionen Euro, was eine Verdopplung der ursprünglichen Kosten bedeutet, wie mdr.de feststellt.

Der Entschluss, ein gemeinsames Gefängnis für Sachsen und Thüringen zu bauen, fiel bereits 2014, jedoch wurde der Planung häufig mit Skepsis begegnet. Kritiker wie der sächsische Grünen-Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann warnen vor organisatorischen Schwierigkeiten, die sich bei Einrichtungen dieser Größe ergeben können. Die neue Haftanstalt soll Platz für bis zu 820 Häftlinge bieten.

Die aktuelle Gefangenenlage

Die derzeitige Gefangenenlage in Sachsen zeigt, dass es dort eine hohe Belegung gibt. Zum Stichtag 1. Juli waren in der JVA Zeithain 319 Häftlinge untergebracht und in der alten JVA Zwickau 102 Insassen. Landesweit zählt man insgesamt 2.930 Gefangene, von denen 2.711 Männer sind. Dies geht aus den neuesten Veröffentlichung zur Strafvollzugsstatistik hervor, die destatis.de bereitstellt.

Allerdings können die betroffenen Bundesländer bei der bisherigen Strategie nicht ewig bleiben. Langfristig scheint es unumgänglich, neue Lösungen zu finden, um den Anforderungen im Strafvollzug gerecht zu werden. Ein gutes Händchen wird dabei gefragt sein, damit sich die Situation nicht weiter zuspitzt.

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OrtHohenleuben, Deutschland
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