Brücken-Bedrohung in Mittelsachsen: Sanierungskosten explodieren!

Brücken-Bedrohung in Mittelsachsen: Sanierungskosten explodieren!
Mittelsachsen, Deutschland - In der heutigen Zeit, wo dringender Handlungsbedarf besteht, zeigen sich die Brücken in Mittelsachsen in einem desolaten Zustand. Laut einem Kommentar der Freien Presse müsste der Landkreis jährlich rund 3 Millionen Euro auf den Tisch legen, um die Brücken in einem akzeptablen baulichen Zustand zu erhalten. Doch nicht nur der Landkreis, auch der Bund und die Freistaat Sachsen haben hier eine Verantwortung, die oft nicht wahrgenommen wird.
Wie sieht es in der Praxis aus? Viele Kommunen schätzen den Investitionsbedarf für ihre Brückensanierungen oft auf Beträge zwischen 1 bis 10 Millionen Euro. Doch die traurige Realität ist, dass zahlreiche Gemeinden nicht genug finanzielle Mittel besitzen, um die notwendigen Eigenanteile für Fördergelder zu stemmen. Die Situation wird auch im Bauamt der Stadt Waldheim deutlich: Dort wird der Gesamtzustand der Brücken als „äußerst unbefriedigend“ beschrieben, wie die MDR berichtet.
Finanzierungsproblematik und Sanierungsbedarf
Das Dilemma spitzt sich zu, denn ohne ausreichende Förderung durch Bund und Land sind viele Sanierungsprojekte schlichtweg nicht umsetzbar. In der Gemeinde Demitz-Thumitz beispielsweise kalkuliert man mit Sanierungskosten für kleine Brücken von etwa 400.000 Euro. Die kommunalen Mittel sind allerdings derart begrenzt, dass es kaum Spielraum für die notwendigen Eigenanteile gibt.
Ein weiteres Beispiel ist die Stadt Werdau im Kreis Zwickau, die von einer Baupreisinflation von über 35 Prozent in den letzten fünf Jahren berichtet. Hier sind die hohen Planfeststellungskosten und die Baukosten nicht mehr durch Eigenmittel abdeckbar. Zudem kritisieren viele Städte, wie auch Limbach-Oberfrohna, die unzureichende Förderung und den Personalmangel, der die Beantragung von Fördermitteln extrem erschwert.
Der Sanierungsstau wächst
Eine alarmierende Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik, die im Auftrag namhafter Verbände erstellt wurde, hat gezeigt, dass fast jede zweite Straßenbrücke in den Kommunen in einem schlechten Zustand ist. Insgesamt wird ein Investitionsbedarf von über 370 Milliarden Euro bis 2030 für den Erhalt und die Erweiterung der Infrastruktur geschätzt, wie die Tagesschau berichtet. Auch im öffentlichen Personennahverkehr gibt es gravierende Mängel, die dringend angegangen werden müssen.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat angedeutet, dass ab 2026 die Mittel für Brückensanierungen auf 2,5 Milliarden Euro pro Jahr erhöht werden sollen. Dies könnte Licht ins Dunkel bringen, allerdings ist die Zeit drängend und der Sanierungsstau betrifft bereits über 4.000 Brücken. Die Hoffnung bleibt, dass auch die Kommunen aktiv werden und endlich die nötigen Schritte einleiten, um die Infrastruktur im Land auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen.
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Ort | Mittelsachsen, Deutschland |
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