Verzweifelte Eltern in Leisnig: Lehrerin vor Sommerferien abgezogen!

Lehrermangel in Mittelsachsen sorgt für Chaos: Grundschule Leisnig verliert Klassenlehrerin kurz vor den Sommerferien. Eltern protestieren.
Lehrermangel in Mittelsachsen sorgt für Chaos: Grundschule Leisnig verliert Klassenlehrerin kurz vor den Sommerferien. Eltern protestieren. (Symbolbild/NAG)

Verzweifelte Eltern in Leisnig: Lehrerin vor Sommerferien abgezogen!

Leisnig, Deutschland - In diesen Tagen, kurz vor den Sommerferien, ist es an Schulen meist alles andere als entspannt. Gerade an der Grundschule in Leisnig sind die Wogen hoch. Das Kultusministerium hat Maßnahmen gegen den Unterrichtsausfall beschlossen, die nun für eine große Verunsicherung sorgen. So soll eine junge Lehrerin, die seit drei Jahren die Klasse unterrichtet, an eine Oberschule abgeordnet werden. Die Eltern erfuhren erst am Mittwoch von dieser Entscheidung, was die Verzweiflung nur noch verstärkt hat.

Eine Mutter äußerte ihr Unverständnis darüber, dass eine bewährte Lehrkraft von einer funktionierenden Schule abgezogen wird. Es herrscht das Gefühl vor, dass die Abordnung der Lehrer die Schüler hier vor Ort benachteiligt. Im Chemnitzer Schulbezirk ist der Unterrichtsausfall an Oberschulen besonders hoch, sodass der Druck auf die vorhandenen Lehrkräfte nur weiter steigt. Die GEW-Sprecherin Claudia Maaß sprach in diesem Zusammenhang von „basarähnlichen Zuständen“ bei den Regionalkonferenzen des Landesamts für Schule und Bildung (Lasub). Das Land erwartet damit eine Planungssicherheit zum neuen Schuljahr, doch diese Hoffnung wird von den Eltern nicht ohne Bedenken geteilt.

Der Unterrichtsausfall – Ein großes Problem

Die Abordnung betrifft jedoch nicht nur die Klassenlehrerin, sondern auch mehrere andere Lehrkräfte an der Leisniger Schule. Fast ein Drittel der Lehrerstellen im nordrhein-westfälischen Schulsystem ist unbesetzt, wie WDR berichtet. 8000 Stellen sind laut dem Schulministerium unbesetzt; hier wurde für das Schuljahr 2023/2024 erstmals eine flächendeckende Erfassung der Unterrichtsausfälle durchgeführt. Viele Schulen stehen vor der Herausforderung, dass die Gründe für Stundenpläne und den Unterrichtsausfall stark variieren.

Aber wie ist es bundesweit um die Lehrerzahlen bestellt? Eine Analyse zeigt besorgniserregende Zahlen: Rund 42,3 Prozent der Lehrkräfte arbeiten mittlerweile in Teilzeit, viele Lehrkräfte sind über 50 Jahre alt und diejenigen unter 35 Jahren stellen lediglich 21,1 Prozent der Gesamtzahl dar. An jeder zweiten Schule fehlen zu Beginn des Schuljahres Lehrer, sodass der Bildungsrat nun plant, den Lehrermangel durch eine Reform der Lehrerbildung und temporäre Kürzungen der Stundentafel anzugehen. Wahrscheinlich wird es nicht leicht sein, nachhaltige Lösungen zu finden – die Ministerin Dorothee Feller zeigt sich optimistisch, gibt jedoch gleichzeitig zu bedenken, dass der Weg noch lang sei.

Die Eltern in Leisnig haben sich bereits dazu entschlossen, eine gemeinsame E-Mail an das Lasub zu verfassen, um ihre Bedenken zu äußern. Sie fordern, dass der Lehrermangel nicht auf den Rücken ihrer Kinder ausgetragen werden sollte.Sächsische berichtet darüber, während WDR die Zahlen weiter untermauert und das Deutsche Schulportal die Situation bundesweit beleuchtet. Der Lehrermangel bleibt also ein Thema, das uns alle angeht und dringend auf Lösungen wartet.

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OrtLeisnig, Deutschland
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