Bebauungspläne für Tempelhofer Feld: Berliner sagen klar Nein!
Bebauungspläne für Tempelhofer Feld: Berliner sagen klar Nein!
Tempelhofer Feld, Berlin, Deutschland - Am ehemaligen Flughafen Tempelhof, der seit 2008 nicht mehr für den Flugbetrieb genutzt wird, hat sich ein lebendiger Freiraum etabliert. Das Tempelhofer Feld ist mittlerweile zu einem beliebten Ort für Erholung, Freizeit und Sport geworden, und zieht Berliner*innen für Aktivitäten wie Rollschuh- und Inlinerfahren an. Der Bereich gehört dem Land Berlin und genießt den Schutz des „Gesetzes zum Erhalt des Tempelhofer Feldes“, das 2014 per Volksentscheid beschlossen wurde, um der fortwährenden Bebauungsgefahr entgegenzuwirken.
Aktuell wird ein Architektur-Ideenwettbewerb durchgeführt, um die Zukunft des Tempelhofer Feldes zu gestalten. Hierbei haben vier von insgesamt sechs prämierten Entwürfen keine Bebauung vorgesehen. Diese kreativen Köpfe von Some Place Studio, FWD Landscape Architecture, Raumlabor, Franz Rechke Landschaftsarchitektur und BBZ Landschaftsarchitekten warnen vor einer Gesetzesänderung, die neue Wege für die Bebauung öffnen könnte. Sie plädierten dafür, die bestehenden Regelungen gemäß dem Tempelhofer-Feld-Gesetz beizubehalten, um das einzigartige Erbe des Feldes zu schützen. Diese Information hat auch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bekräftigt, die den Wettbewerb als Teil eines umfassenden Dialogprozesses zur zukünftigen Nutzung des Feldes initiiert hat, der die öffentliche Meinung einbezieht.
Engagement der Bürger*innen
Die Diskussion über die Entwicklung des Tempelhofer Feldes hält die Berliner*innen in Atem. In den letzten Dialogwerkstätten nahmen insgesamt 275 ausgeloste Bürger*innen teil, die sich mehrheitlich gegen eine Bebauung aussprachen. Bei der dritten Dialogwerkstatt, die kürzlich stattfand, unterzeichneten knapp 40 von etwa 80 Anwesenden eine Erklärung, in der sie ebenfalls gegen eine Bebauung plädierten. Ihre Bedenken richten sich vor allem gegen die Möglichkeit, dass das Bürgerengagement im Dialogprozess möglicherweise missbraucht werden könnte, um eine Bürgerbeteiligung nur vorzutäuschen. Diese Bedenken sind wichtig, denn sie spiegeln das starke Bestreben wider, das Tempelhofer Feld in seiner jetzigen Form zu erhalten.
Die Koalitionsregierung aus CDU und SPD hat dem Feld einen besonderen Blick gewidmet, da Berlin in den letzten Jahren mit neuen Herausforderungen, speziell im Wohnungsmarkt, konfrontiert ist. Obwohl eine behutsame Randbebauung diskutiert wird, soll der Großteil der Fläche weiterhin für Erholung, Freizeit und Kultur erhalten bleiben. Das ist ein klarer Kurs, den die Protagonisten des Wettbewerbs unterstützen.
Ausblick auf die Zukunft
Der Dialogprozess zur künftigen Entwicklung des Tempelhofer Feldes bleibt spannend. Während auf der einen Seite kreative Lösungsansätze und ein breiter Austausch innerhalb der Bevölkerung gefördert werden, ist auf der anderen Seite der Schutz des Geländes vor kommerziellen Interessen ein zentrales Anliegen. Die Krux liegt jetzt darin, ein Gleichgewicht zwischen den städtebaulichen und sozialen Ansprüchen sowie den Erholungsbedürfnissen der Bürger*innen zu finden. nd-aktuell berichtet über die Entwicklungen, während die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung weiterhin aktiv mit den Bürger*innen in den Dialog tritt.
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Ort | Tempelhofer Feld, Berlin, Deutschland |
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