Oschatz im Solarboom: 674 Anlagen für grüne Energie und Zukunft!
Oschatz im Solarboom: 674 Anlagen für grüne Energie und Zukunft!
Oschatz, Deutschland - In Oschatz macht die Solarenergie ordentlich Furore. Immer mehr Bürger und Unternehmen finden Gefallen an Photovoltaik-Anlagen, und das ist kein Wunder – schließlich zählt Solarstrom zu den günstigsten Energieformen. Laut den neuesten Zahlen von LVZ sind in der Stadt aktuell 674 aktive Photovoltaik-Anlagen im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert.
Die größte Anlage findet man im Fliegerhorst, wo sie mit einer Maximalleistung von 3,8 Megawatt großzügig an 2000 bis 4000 Haushalte Strom liefert. Auch die zweitgrößte Anlage an der Bahnhofstraße mit 3,5 Megawattpeak steht nicht im Schatten. Geschäfte wie Backhaus Taube und Aldi machen ebenfalls von der Sonnenenergie Gebrauch. Die Stadt hat entsprechende Anlagen bereits am Hort „Grashüpfer“ und am Bad „Platsch“ installiert, und in neuen Gebäuden wie der Grundschule und der Sporthalle wird die Nutzung von Solarenergie weiter vorangetrieben.
Beliebtheit und Rekorde
2023 gilt als das Rekordjahr im Solarausbau, insbesondere bei privaten Anlagen. Beeindruckende 619 der aktiven Solaranlagen in Oschatz werden von privaten Betreibern verwaltet, die insgesamt rund 5 Megawattpeak erreichen. Auch die Nachfrage nach Balkonkraftwerken – den sogenannten Stecker-Solaranlagen – ist nicht zu übersehen; derzeit gibt es bereits 225 solcher Anlagen in Oschatz.
Doch trotz des Solar-Booms gibt es Herausforderungen. In Oschatz stehen rund 180 denkmalgeschützte Gebäude, für die strenge Vorgaben hinsichtlich der Installation von Photovoltaik-Anlagen bestehen. Die Genehmigung der Denkmalschutzbehörde ist zwingend erforderlich, wenn Module an solchen Gebäuden angebracht werden sollen. Zudem sind Solarpanels im Stadtkern nicht zulässig, wenn sie vom öffentlichen Verkehrsraum aus einsehbar sind, was potenzielle Installationen weiter einschränkt.
Chancen für Großprojekte
Die Diskussion rund um den Denkmalschutz und Photovoltaik wird auch in weiteren Bundesländern laut. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz schlägt vor, statt vieler kleiner Anlagen eher Großanlagen zu nutzen. Solche Projekte, beispielsweise auf Lager- und Produktionshallen oder öffentlichen Gebäuden, könnten die Effektivität der Solarenergie erhöhen und eine unabhängige Energieversorgung für ganze Siedlungen bieten.
Beeindruckend ist auch, dass immer mehr Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen und Bayern, den Zielkonflikt zwischen dem Ausbau erneuerbarer Energien und dem Denkmalschutz entschärfen möchten. Neue Richtlinien empfehlen, dass Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden in der Regel genehmigt werden sollten, sofern sie keine bedeutende Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes darstellen. Dabei werden auch technologische Lösungen wie farblich angepasste Solarziegel in den Blick genommen.
Ausblick und Unterstützung
Dennoch bleibt die Genehmigung für Photovoltaik-Anlagen an Denkmälern oft ein Hürdenlauf. Laut EnBW müsste eigens darauf geachtet werden, dass diese Anlagen vom öffentlichen Raum aus nicht sichtbar sind, oder nur geringfügig ins Erscheinungsbild eingreifen. Auch zinsvergünstigte Kredite und Zuschüsse zur Installation von Solarpanels bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Sächsischen Aufbaubank stehen zur Verfügung, um die Hürden zu mindern.
Für Mieter ist ebenfalls wichtig zu wissen: Um Balkonkraftwerke installieren zu können, benötigen sie die Zustimmung ihres Vermieters. Es zeigt sich also, dass das Thema Solarenergie in Oschatz zwar auf dem Vormarsch ist, es jedoch noch einigen Klärungsbedarf gibt, insbesondere im Hinblick auf Denkmalschutz und Genehmigungen. Ein gutes Händchen für die Sonnenenergie könnte sich aber durchaus auszahlen!
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Ort | Oschatz, Deutschland |
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