Oschatzer Wochenmarkt in Not: Wo bleiben die Besucher?

Oschatzer Wochenmarkt in Not: Wo bleiben die Besucher?

Oschatz, Deutschland - Der Wochenmarkt auf dem Oschatzer Altmarkt hat mal wieder mit Herausforderungen zu kämpfen. Jeden Dienstag und Freitag strömen zwar zahlreiche Menschen auf den Markt, doch die Zahl der Anbieter und Besucher ist in den letzten Jahren stark gesunken. Laut LVZ sind nur noch einige engagierte Händler vor Ort, darauf bedacht, ihren Kunden Qualität und Regionalität zu bieten. Umso mehr spürt Petra Däberitz, die seit 2005 frisches Obst und Gemüse aus eigenem Anbau verkauft, den Rückgang der Marktbesucher. Sie vermutet, dass die Corona-Zeit einen großen Einfluss darauf hatte.

Die Anzeichen für den Rückgang sind deutlich: Frank Lux, seit 35 Jahren auf dem Markt, hat seine Präsenz auf alle zwei Wochen reduziert. Bei den Preisen ist es eine ähnliche Geschichte: Ein Kilo Kartoffeln kostet aktuell etwa zwei Euro auf dem Markt, während man im Supermarkt zwischen 1,29 und 1,69 Euro zahlt. Das Büro hatte die Preise für Obst und Gemüse unter die Lupe genommen, und die Ergebnisse sind nicht gerade ermutigend. Für Karotten zahlt man auf dem Wochenmarkt rund zwei Euro pro Kilo, im Einzelhandel hingegen zwischen 99 Cent und 1,49 Euro.

Der Markt im Wandel

Dennoch gibt es Lichtblicke: Viele Kunden schätzen die Frische und die regionale Herkunft der Produkte. Dieser Aspekt wird von Marktstories unterstrichen, die die Vorteile des Wochenmarktes hervorheben. Hier ist der Einkauf nicht nur stressfreier und persönlicher, sondern trägt auch zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei. Die Produkte werden oft am Morgen geerntet und stehen kurz danach frisch im Angebot. So können sich die Händler über die speziellen Wünsche ihrer Kunden beraten, was zu weniger Plastikmüll führen kann, da man selbst die Verpackungen wählen kann.

Trotz der damit verbundenen Herausforderungen bleibt die Bedeutung der lokalen Märkte hoch. Experten betonen die Rolle dieser Märkte in Bezug auf Ernährungssicherheit. Ein Webinar, das von SWISSAID organisiert wurde, beleuchtet die Schlüsselrolle der lokalen Anbieter. Sie stehen oft im Wettbewerb mit großen Lebensmittelgiganten, die die Preise durch Billigimporte drücken. Die Fragen, wie man kleinere Produzenten unterstützen kann, ohne sie in den Schatten der großen Unternehmen zu stellen, sind aktuell wichtiger denn je.

Die Zukunft des Oschatzer Wochenmarktes

Um die Vielfalt und Besucherzahlen zurückzugewinnen, sind neue Händler und ein frischer Wind gefragt. Hans-Jürgen Körner, der seit zweieinhalb Jahren Wurstprodukte anbietet und auch eigene Erzeugnisse verkauft, vermisst bereits die Vielfalt und insbesondere einen Bäcker auf dem Markt. Ob und wie der Oschatzer Wochenmarkt zu alter Stärke zurückfinden kann, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Die Stammkundschaft hat ein gutes Händchen für frische und regionale Produkte und zeigt, dass der Markt auch in Zukunft bestehen kann, wenn man für ihn eintritt.

Um den Markt zu unterstützen, sind die Verbraucher gefordert, wieder mehr auf die lokalen Händler zu setzen und ihre Produkte wertzuschätzen. Schließlich lebt der Wochenmarkt von der Gemeinschaft und der Frische, die man anderswo nur schwer findet.

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OrtOschatz, Deutschland
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