Sachsen-Anhalt droht demografischer Kollaps: Bevölkerung schrumpft drastisch!
Sachsen-Anhalt droht demografischer Kollaps: Bevölkerung schrumpft drastisch!
Sachsen-Anhalt, Deutschland - In Sachsen-Anhalt ist der demografische Wandel deutlich spürbar und sowohl die Bevölkerung als auch das Durchschnittsalter der Menschen werden sich in den kommenden Jahren stark verändern. Laut einer aktuellen Prognose des Statistischen Landesamtes soll die Einwohnerzahl bis 2040 auf etwa 1,83 Millionen sinken, was einem Rückgang von rund 15% entspricht. Aktuell leben in Sachsen-Anhalt ca. 2,13 Millionen Menschen. Diese Entwicklungen sind vor allem auf die niedrige Geburtenrate zurückzuführen. So wird für den Zeitraum von 2023 bis 2040 mit etwa 225.600 Geburten und 608.900 Sterbefällen gerechnet, was eine negative Bilanz von mehr als 380.000 Personen bedeutet, die der Bevölkerung fehlen werden.
Besonders alarmierend ist der Trend, dass jährlich rund 20.000 Menschen mehr sterben als geboren werden. Die Annahmen zur Geburtenziffer sind dabei ernüchternd: Deutsche Frauen sind mit einer Geburtenrate von 1,365 weit unter dem nötigen Niveau, während ausländische Frauen mit 2,1 Kindern pro Frau im Durchschnitt etwas besser abschneiden. Auch die Lebenserwartung wird sich ändern; so werden Männer bis 2040 von einer Lebenserwartung von 77 auf 79 Jahre und Frauen von 83 auf 85 Jahre kommen.
Räumliche Unterschiede und Herausforderungen
Ein intensiver Blick auf die verschiedenen Regionen zeigt, dass die Auswirkungen des demografischen Wandels nicht gleichmäßig verteilt sind. Der Burgenlandkreis wird die stärksten Verluste verzeichnen mit einem Rückgang von bis zu 25% in einigen Gemeinden. Für den Saalekreis wird ein moderaterer Rückgang von circa 7% prognostiziert, insbesondere in Städten wie Merseburg. Im Gegensatz dazu bleibt der Altersanteil in den urbanen Zentren von Halle und Magdeburg relativ stabil. Diese Städte werden als wesentliche Anziehungspunkte in Sachsen-Anhalt angesehen, wo bis 2040 in Halle ein Männerüberschuss von 94 und in Magdeburg von 99 Männern pro 100 Frauen bestehen wird.
Insgesamt wird erwartet, dass das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Senioren sich stark verändern wird. Im Jahr 2040 könnten auf 100 Erwerbstätige 21 Jüngere und 54 Ältere kommen. In ländlichen Regionen könnte der Anteil der Erwerbsfähigen sogar auf etwa die Hälfte sinken, was erhebliche Folgen für den lokalen Arbeitsmarkt und die soziale Struktur haben könnte.
Genderverhältnis und Kinderzahlen im Fokus
Aktuell lebt eine signifikante Anzahl von 96.000 Kindern unter sechs Jahren in Sachsen-Anhalt, jedoch wird bis 2040 ein Rückgang auf etwa 79.000 Kinder erwartet. Besonders hoch ist der Rückgang in Halle und im Landkreis Wittenberg, wo über 25% weniger Kinder prognostiziert werden. Diese Entwicklung wird durch den demografischen Wandel und die sich verändernden Familienstrukturen weiter verstärkt.
Klaus Friedrich, ein Sozialgeograf, betont die Möglichkeit, den demografischen Wandel aktiv zu beeinflussen. Gezielte Zuwanderung, die Stärkung regionaler Zentren und eine familienfreundliche Regionalpolitik könnten helfen, die negativen Auswirkungen abzumildern. In diesem Zusammenhang ist das Demografie-Portal des Landes Sachsen-Anhalt eine wertvolle Informationsquelle, die zahlreiche Daten zur Bevölkerungsentwicklung bereitstellt und anregende Diskussionen über die Chancen des demografischen Wandels initiiert.
Ein konkretes Beispiel für die Förderung des sozialen Zusammenhalts ist der Engagementfonds des Landes, der Projekte zur Nachbarschaftshilfe mit bis zu 2.500 Euro unterstützt. Zudem liefert der Mikrozensus 2024 wichtige Einblicke in das Aufwachsen von Kindern in Sachsen-Anhalt, was für die künftige politische und gesellschaftliche Gestaltung von zentraler Bedeutung ist.
Insgesamt stehen Sachsen-Anhalt und seine Bevölkerung vor großen Herausforderungen, aber auch vor Chancen, aktiv einen positiven Wandel mitzugestalten und den demografischen Entwicklungen entgegenzuwirken.
Details | |
---|---|
Ort | Sachsen-Anhalt, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)