Schulleiter-Krise: 14 Schulen im Landkreis ohne Leitung!

Schulleiter-Krise: 14 Schulen im Landkreis ohne Leitung!

Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Deutschland - In einem besorgniserregenden Zustand befinden sich derzeit die Schulen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge: Laut Sächsische.de sind 14 Bildungseinrichtungen in der Region aktuell ohne offiziell eingesetzte Schulleiter. Dazu zählen ein Gymnasium, vier Oberschulen und neun Grundschulen. Besonders alarmierend: Für elf dieser Schulen laufen bereits langwierige Verfahren zur Besetzung der Führungspositionen.

Die Situation wird nicht leichter, da in drei Einrichtungen die Schulleiter ihre Ämter niedergelegt haben, wodurch die Stellen neu ausgeschrieben wurden. Über die Gründe für diese Rücktritte ist nicht viel bekannt; Schulleiter können jederzeit ohne Angabe von Gründen zurücktreten. Ein prägnantes Beispiel ist das Heidenauer Pestalozzi-Gymnasium, das seit dem letzten Jahr von Frank Clausnitzer kommissarisch geleitet wird, bis er zum Schuljahresbeginn 2024/25 nach Sebnitz wechselt.

Probleme bei der Neubesetzung

Natürlich sind nicht nur die Kontinuität und Stabilität gefährdet, sondern auch die Qualität des Unterrichts leidet unter diesem Mangel an Führung. Tourschulen in Sebnitz, Schmiedeberg und Freital-Potschappel stehen ebenfalls unbesetzt da, während an der Wilsdruffer Oberschule die Stelle neu ausgeschrieben wurde, nachdem die Schulleitung resignierte.

Wissenschaftler und Bildungsexperten warnen, dass der Schulleitermangel nicht nur ein lokales Phänomen ist. Im gesamten Freistaat Sachsen stehen laut Berichten des MDR in 18 Schulen sowohl die Position des Schulleiters als auch des Stellvertreters leer. In Dresden sind Anfang August sogar 26 solcher Stellen vakant. Hoch im Kurs stehen neben den genannten Gründen auch die hohe Arbeitsbelastung, unverhältnismäßig viele Aufgaben sowie geringe Anerkennung und finanzielle Anreize.

Schulträger und Verantwortung

Die Verantwortung für die meisten Schulen liegt beim Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Das Landratsamt hat die Aufgabe, Lehr- und Lernmittel, IT-Infrastruktur sowie technische Unterstützung bereitzustellen, wie auf landratsamt-pirna.de zu lesen ist. Zudem müssen die Teilschulnetzpläne, die einen Überblick über das gesamte Schulangebot geben, regelmäßig überarbeitet werden. Die letzte Fortschreibung fand 2022 statt, wobei bereits Anpassungen auf dringenden Bedarf hin möglich sind.

Der Mangel an Schulleitern hat weitreichende Folgen für das Schulsystem. So kann es nicht nur zu Unterrichtsausfällen kommen, sondern auch die gesamte schulische Infrastruktur wird geschwächt. Der Sächsischen Lehrerverband fordert eine Reduzierung der Aufgabenlast für Schulleiter, um wieder mehr Anreize zur Bewerbung auf die Führungspositionen zu schaffen.

Wie es weitergeht? Fest steht, dass der Schulbetrieb in der Region Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dringend Unterstützung braucht, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen könnte der Schlüssel sein, um das Ruder herumzureißen und die Führungsstärke an den Schulen zu stabilisieren.

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OrtSächsische Schweiz-Osterzgebirge, Deutschland
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