Zukunft des Kraftwerks Schkopau: Energieminister fordert Planungssicherheit!

Zukunft des Kraftwerks Schkopau: Energieminister fordert Planungssicherheit!

Schkopau, Deutschland - Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat kürzlich das Kraftwerk Schkopau besucht, um über die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland zu diskutieren. Bei seinem Besuch unterstrich er die Bedeutung steuerbarer Kraftwerkskapazitäten, besonders in Zeiten, in denen Windkraft und Photovoltaik nicht ausreichen. „Wir müssen sicherstellen, dass wir genügend stabile Kapazitäten haben“, so Willingmann während seiner Sommertour.

Der Standort Schkopau, der das leistungsstärkste Kraftwerk Sachsen-Anhalts umfasst, steht im Fokus der Planung für ein neues Gaskraftwerk. Die MIBRAG Energy Group plant, dort ein hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit einer Nettoleistung von bis zu 900 Megawatt zu errichten. Willingmann betonte, dass die Bundesregierung den Zubau von bis zu 20 Gigawatt Gaskraftwerkskapazität fördern will, um die Energieversorgung in der Übergangszeit nach dem Kohleausstieg zu sichern. Gleichzeitig weist er auf die existierende Wirtschaftlichkeitslücke hin, die staatliche Förderung nötig macht, um solche Projekte realisieren zu können. Der Antrag auf die erste Teilgenehmigung für das GuD-Kraftwerk wurde bereits im Juli 2024 eingereicht.

Überblick über den Kohleausstieg

Wie Zeit berichtet, plant der Energiekonzern RWE seinen Kohleausstieg bis 2030, abhängig von den Rahmenbedingungen für neue Gaskraftwerke, die im Jahr 2025 geschaffen werden sollen. RWE-Chef Markus Krebber macht klar, dass der Kohleausstieg nur dann funktioniert, wenn die Bundesregierung schnell eine Ausschreibung von 15 bis 20 Gigawatt für neue Gaskraftwerke umsetzt. Andernfalls droht eine längere Betriebszeit für Braunkohlekraftwerke.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu beachten, dass die Bundesregierung eine klare Strategie für den Bau neuer Gaskraftwerke vermissen lässt. Der Bau solcher Anlagen dauert gewöhnlich fünf bis sechs Jahre, sodass die Zeit drängt. Krebber fordert daher dringende Maßnahmen, um wasserstofffähige Gaskraftwerke zu ermöglichen. Ein Konzept sieht vor, dass diese Anlagen perspektivisch mit „grünem“ Wasserstoff betrieben werden sollen. Doch die Finanzierung bleibt unklar, da viele Projekte für Energiekonzerne unprofitabel erscheinen.

Planungssicherheit gefordert

Wie die Tagesschau berichtet, ist die Bundesregierung sich der Notwendigkeit bewusst, neue Gaskraftwerke als Reserve für „Dunkelflauten“ zu schaffen, also Zeiten, in denen erneuerbare Energien nicht genügend Strom liefern. Ein weiteres großes Problem ist die fehlende Planungssicherheit. So warnte die EnBW vor Investitionshindernissen und sieht eine ernsthafte Verzögerung bei der Umsetzung notwendiger Projekte.

Ein weiteres Argument kommt von Manuel Frondel vom RWI, der vorschlägt, vorhandene Kohlekraftwerke als Reserve zu behalten, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. „Wir könnten die CO2-Emissionen durch einen Ausbau erneuerbarer Energien weitestgehend minimieren“, beschreibt Frondel die Situation. Letztendlich ist ein reibungsloser Übergang zu einer klimaneutralen Energieversorgung nicht nur notwendig, sondern auch machbar. Die Frage ist, ob die Politik die Weichen rechtzeitig stellen kann, um dies zu ermöglichen.

Willingmann wird bis Freitag auch andere Standorte in Sachsen-Anhalt besuchen und mit Unternehmen sowie Kommunen über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Energie- und Wärmewende diskutieren. In dieser unsicheren Zeit ist es wichtiger denn je, die richtigen Entscheidungen zu treffen und klare Perspektiven zu schaffen.

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OrtSchkopau, Deutschland
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